203. Rauhut-&-Kruschel-Auktion: Höherwertige Einzellose mit beachtlichen Steigerungen
Am 17. und 18. März 2021 fand in Mülheim an der Ruhr die 203. Rauhut-&-Kruschel-Auktion statt. Trotz der Corona-bedingt erschwerten Bedingungen präsentierte das Team um Auktionator Harald Rauhut ein ebenso umfangreiches wie reizvolles Angebot, das auf großes Interesse der Kunden stieß. Mit einem Gesamtumsatz von rund 1,9 Millionen Euro (Zuschläge + Aufgelder, ohne MwSt.), davon allein 1 Million Euro aus der traditionellen Nachlass-Abteilung, wurde ein starkes Ergebnis erzielt, das den positiven Trend der Zeit eindeutig bestätigen konnte: Sammler und Händler kaufen derzeit zu Höchstpreisen. Insbesondere die höherwertigen Einzellose konnten mit beachtlichen Steigerungen und starken Zuschlägen glänzen.
Begehrte Helgoland-Seltenheiten
Mit einem außergewöhnlichen Angebot an kleinen und großen Seltenheiten des Sammelgebietes Helgoland sorgte die Auktion bereits im Vorfeld für Aufsehen. Die Spezialsammlung – dokumentiert in einem eigenen Sonderkatalog – überzeugte die Sammler und Liebhaber auf ganzer Linie. Die Auswahl an Marken, Briefen und Ganzsachen setzte mitunter Bestmarken und erzielte Preise über den MICHEL-Katalognotierungen. Steigerungen um mehr als das Doppelte des Ausrufpreises waren keine Seltenheit und außergewöhnliche Briefe ebenso begehrt wie tadellose Einzelmarken. Neben den Spitzenstücken erzielten auch wertmäßig kleinere Lose zahlreiche bemerkenswerte Zuschläge, so beispielsweise die Vorderseite einer „Muster ohne Werth“-Sendung mit 5-Pf- und 10- Pf-Mischfrankatur, die von 200 Euro Ausruf auf 1050 Euro gesteigert wurde, oder eine Einzelmarke der 25 Pf Berliner Neudruck, die für 1750 Euro zugeschlagen wurde (Ausruf: 500 Euro, MICHEL 1000 Euro). Den Spitzenzuschlag sicherte sich das prominente Titelstück des Kataloges, ein Brief mit Mischfrankatur der 1 Schilling und 2 Schilling mit gezähnter 1/2 Schilling nach Leipzig, der nach 2500 Euro Ausruf einen Zuschlag von beachtlichen 6500 Euro erzielte. Auch der Einlieferer zeigte sich erfreut über eine gute Kapital-Anlage, hatte er den Brief doch zehn Jahre zuvor auf einer Rauhut-Auktion für 3000 Euro (plus Aufgelder) erworben. Die gute Präsentation ermunterte einen weiteren Helgoland-Sammler, dem Auktionshaus Rauhut & Kruschel für die September-Auktion ebenfalls seine Helgoland-Sammlung anzuvertrauen.
Die Einzellose der Raritäten-Abteilung begeisterten ebenfalls die Bieter und konnten diverse außergewöhnliche Zuschläge erzielen. Insbesondere die Ausnahmestücke der Altdeutschen Staaten waren wieder einmal heiß begehrt. Stellvertretend genannt sei das Sammelgebiet Thurn & Taxis mit etlichen Spitzenstücken und starken Zuschlägen. Ein frankiertes Telegramm der bayerischen Telegraphenstation in Gotha mit Thurn-&-Taxis-Mischfrankatur steigerte auf 7600 (5000) Euro, und ein Dreierstreifen der 1/3 Sgr. grün vom Oberrand erzielte 1700 (600) Euro, um nur zwei Beispiele zu nennen. Ein traumhafter Württemberg-Brief mit einer 18 Kr. gelborange konnte seinen Ausruf von 1000 Euro deutlich mehr als verdreifachen und erzielte außergewöhnliche 3800 Euro – dies bei einem MICHEL-Katalogwert von „nur“ 2500 Euro.
Nachlässe, Sammlungen und Posten mit großer Nachfrage
Obwohl die traditionelle Nachlass-Abteilung einen gegenüber den vorangegangenen Auktionen rund ein Drittel geringeren Umfang aufwies, konnte am Ende ein Gesamtzuschlag von über 1 Million Euro verzeichnet werden. Die persönlich anwesenden Bieter waren besonders motiviert, und temporeiche Bietergefechte bestimmten das Geschehen. Einmal mehr zeigte sich der Vorteil eines zügigen Verlaufs der Auktion, ohne dass die Stimmung durch Unterbrechungen und Verzögerungen aufgrund von „Internet-Geboten“ leiden musste.
Alle Ergebnisse der 203. Versteigerung sind online unter www.rauhut-auktion.de einzusehen. Eine gedruckte Ergebnisliste kann beim Auktionshaus Rauhut & Kruschel angefordert werden.