244.-249. Corinphila-Auktion: Jubiläumsversteigerung mit sechs Katalogen
29.10.2019 | Vom 3. bis 7. Dezember 2019 findet die nächste Versteigerungsserie der Corinphila Auktionen in Zürich statt. Das hochwertige Angebot wird in fünf Luxus-Katalogen mit fester Buchbindung sowie in einem Hauptkatalog “Alle Welt” präsentiert. Dazu erhält jeder Katalogbezieher ein 300 Seiten starkes Buch zum 100-jährigen Firmenjubiläum der Corinphila Auktionen mit der von dem bekannten Philatelie-Historiker Wolfgang Maassen in Wort und Bild dokumentierten Geschichte des internationalen Auktionshauses.
Schweiz & Zeppelin ex “ERIVAN”
Neben vielfältigen Angebots-Schwerpunkten aus zahlreichen Gebieten beginnt Corinphila jetzt mit der Versteigerung der “ERIVAN”-Schweiz-Sammlung des deutschen Industriellen Erivan Haub. Spitzenstücke sind:
– Ein senkrechtes Paar der “Basler Taube” auf einem Brief aus der Landgemeinde Kleinhüningen in die Stadt Basel (Los 7015). Es ist der einzige bekannte Brief mit der erforderlichen Doppelfrankatur der Basler Taube für Briefe aus einer Landgemeinde in die Stadt. Der Brief krönte schon im Jahr 1900 bei der Weltausstellung in Paris die Sammlung des Präsidenten der Banque de France, Paul Mirabaud. Startpreis: 200 000 Franken.
– Sieben Exemplare der “Waadt 5” aus Genf auf einem Brief nach Paris. Es handelt sich um die größte bekannte Frankatur der “Waadt 5”, noch dazu ins Ausland. Die Kantonalmarken waren in der “kantonalen Zeit” nur im jeweiligen Kanton gültig. Nach der Gründung der Bundespost und der Ausgabe eigener Bundespost-Briefmarken ab 1850 konnten die im Publikum noch vorhandenen Restbestände der Kantonalmarken für eine kurze Zeit bis September 1854 aufgebraucht werden. Erst nach Abschluss von Postverträgen mit fremdländischen Postverwaltungen war eine Aufbrauchsverwendung auch auf Auslandsbriefen möglich, so wie bei dem vorliegenden Brief (Los 7013, Startpreis 150 000 Franken).
– Eine Rayon I hellblau von 1851 mit vollständigen Einfassungslinien des weißen Schweizerkreuzes auf Brief. Es handelt sich um die seltenste Briefmarke der Klassischen Schweiz. Ein Unikat auf Brief. Die Einfassungslinien rund um das weiße Schweizerkreuz auf rotem Grund standen im Widerspruch zum Entwurf der eidgenössischen Fahne von Carl Staufer, der im Oktober 1841 den Kantonen in einem Kreisschreiben offiziell mitgeteilt und 1848 vom neu gegründeten Bundesstaat übernommen wurde. Vermutlich deshalb wurden die Drucksteine bald korrigiert und die Umfassungslinien eliminiert. Startpreis für die “Ikone” der Schweiz-Philatelie: 250 000 Franken (Los 7026).
Gleichzeitig kommt der erste Teil der großartigen “ERIVAN”-Zeppelinsammlung von Erivan Haub zum Verkauf. Zahlreiche Spitzenstücke der berühmten Zeppelin-Fahrten, seltene Zuleitungsbriefe und Abwürfe der Post kommen in einem Sonderkatalog präsentiert.
Ein weiteres Ausrufezeichen setzt die Corinphila-Auktion mit dem zweiten Teil des Nachlasses von Brian Moorhouse, des leider verstorbenen “Giganten” der Südamerika-Philatelie. In diesem Sonderkatalog werden fast 1000 Lose von 150 bis 25 000 Franken, von Argentinien bis Venezuela, offeriert.
Aus der außergewöhnlichen Qualitätssammlung “BESANCON” kommt ein weiterer Teil “Pre-Union South Africa” zur Versteigerung. Es handelt sich um die Vorläufer-Provinzstaaten der 1910 gegründeten Südafrikanischen Union sowie die Besetzungsausgaben während des Burenkrieges um 1900, also Mafeking, Vryburg, Natal, Griqualand, Nieuwe Republiek, Orange Free State, Orange River Colony, Transvaal, Pietersburg und Zululand. Enthalten sind allergrößte Raritäten der Gebiete, die teilweise seit Jahren nicht angeboten wurden.
Neben der Kollektion “ERIVAN Schweiz” wird ergänzend ein umfangreiches Spezialangebot Schweiz von Klassik bis Modern versteigert, darunter auch ein weiterer Teil der großartigen Sammlung von Jack Luder. Viele Raritäten haben bedeutende Provenienzen, “philatelistische Stammbäume”, die den Weg einer Marke oder eines Briefes durch die Kollektionen vergangener Sammlergenerationen aufzeigen.
Das Angebot im Corinphila-Hauptkatalog “Philatelie und Postgeschichte aus aller Welt” ist auch bei der Corinphila-Auktionsserie im Dezember von herausragender Bedeutung. Zahlreiche Spezialangebote unterschiedlichster Sammelgebiete laden zum Stöbern und Studieren ein: Großbritannien mit Schwerpunkt bei den Viktorianischen Ausgaben von 1840 bis 1900, Gibraltar, Zypern, Britische Levante sowie die Besetzungsausgaben im Iraq, Britische Besetzungsausgaben der Deutschen Kolonien im Ersten Weltkrieg, Helgoland, Kirchenstaat und Österreich sind nur einige Beispiele des vielseitigen und außergewöhnlich hochwertigen Angebotes.
Abschließend sei noch eine Superrarität von Preußen erwähnt: Zur Versteigerung kommen die berühmtesten Plattenfehler auf Briefmarken Preußens, der ”enge und der weite Abstand” des Marken-Zwischenraumes auf den Positionen 112-113 sowie 113-114 des Schalterbogens der ½ Silbergroschen von der Erstausgabe 1850. Die beiden Plattenfehler werden in größeren Einheiten (6er-Block bzw. 4er-Streifen auf Brief) offeriert. Sie waren seit Jahrzehnten nicht am Markt angeboten. Beide Plattenfehler in zusammenhängenden Einheiten dürften vermutlich Unikate sein. Die Startpreise liegen bei 7500 Franken für den 6er-Block und 15 000 Franken für den 4er-Streifen auf Brief.
Bildbeschreibung: “Ikone” der Schweiz-Philatelie: Rayon I hellblau von 1851 mit vollständigen Einfassungslinien des weißen Schweizerkreuzes auf Brief (250 000 Franken).