34. Schlegel-Auktion: Hoher Zuschlag für Frankatur der Französischen Zone

Für 2700 Euro zugeschlagen: riesenrandige Hannover MiNr. 11 mit Bor­dürenrand als Einzelfrankatur auf portogerechtem Inlandsbrief.

Ein wiederum facettenreiches Angebot brachte die 34. Schlegel-Auktion vom 13. bis 15. Mai 2024. Neben dem Material im Hauptkatalog haben die Sonderkataloge „Sammlung Chiara“, „Stadtpost Polen“ mit der Samm­lung von Manfred Schulze sowie Sammlung „IZZY Krone/Adler & Germania“ große Beachtung gefunden. Das galt natürlich auch für den 4. Sonderkatalog mit den beliebten „Exklusivitäten“. Gute Steigerungen gab es bei Einzel- wie den Sammellosen.

Hausauftragsnummern gefragt

Den Auftakt machten die „Exklusivi­tä­ten“, 111 ausgesuchte Lose verschiedener Sammelgebiete. Von 400-500 auf 1350 Euro stieg gleich zu Beginn eine sehr seltene portogerechte Mehrfach­frankatur der MiNr. 15 A von Braun­schweig. 2700 (650-750) Euro wurden für eine MiNr. 11 mit Bordürenrand auf portogerechtem Inlandsbrief geboten. Die Preußen MiNr. 7 b auf schönem und ungewöhnlichem Bahnhofsbrief kletterte von 400-500 auf 1600 Euro. Auf dankbares Interesse stießen einige Zusammenstellungen von Germania-Marken mit Hausauf­tragsnummern, so zum Beispiel zehn postfrische Exem­pla­re oder Paare der MiNr. 72 mit verschiedenen Hausauf­tragsnummern, die für 3000 (1500-1800) Euro mitgenommen wurden. Für jeweils 2500 (je 1000-1500 Euro) wurden Zusammen­stel­lungen der MiNrn. 76 und 87 I zugeschlagen. 3700 (2000-2500) Euro waren einem Bieter 16 postfrische Exem­plare/Paare der MiNr. 91 I mit verschiedenen Hausauftragsnum­mern wert. Diese Abteilung wurde übrigens komplett verkauft. Eine der seltensten Ger­ma­nia-Marken in postfrischer Erhal­tung, die MiNr. 151 b, landete mit 8000 Euro im unteren Bereich des Schätzpreises von 8000-9600 Eu­ro. Von 5000-6000 auf 8000 Euro sprang ein ungezähnter Pro­bedruck der Flug­mar­ke Bork-Brück auf Ersttagsbe­leg vom 26. Februar 1912. Bemerkens­wert wa­ren auch 6800 (2500- 3000) Euro für eine sehr seltene portogerechte Mehrfach­fran­katur der Fran­zösi­schen Zone Mi­Nr. 5. Gute 4200 (3500-4200) Euro brachte eines der wenigen postfrischen Exem­plare der un­verausgabten Version der „Weihnachts­kugel“ von 2016 (Bund MiNr. XX).

Diese seltene wie optisch schöne Mehrfrankatur der Französischen Zone MiNr. 5 landete bei 6800 (2500-3000) Euro.

Das große Interesse vor allem an Be­sonderheiten der ersten Freimarkense­rien des Deutschen Reiches spiegelte sich auch im Sonderkatalog „Kro­ne/ Adler & Germania“. Mit 7600 (4000) Euro konnte eine wunderbar postfrische MiNr. 50 ab ihren Ansatz fast verdoppeln. Von 160 auf 1700 Euro sprang eine Einzelfrankatur der MiNr. 37 auf Wert­brief. 4100 (2100) Eu­ro erzielte eine vermutlich einmalige Kombination der 3 und 5 Mark „Reichs­post“ auf por­togerechtem Wert­brief. Über­haupt war das Interesse an Be­legen mit den Höchst­werten der Germania-Serie groß. Ein Wert­brief mit u. a. den Mi­Nrn. 63 a und zweimal 66 II zog von 1800 auf 3000 Euro, ein weiterer Wert­brief mit der MiNr. 66 IV und Zu­satz­frankatur von 1600 auf 3600 Eu­ro. 1750 (500) Euro brachte eine Zei­tungsbe­stellungs-Karte mit u. a. einem 8er-Block der MiNr. 97 AII. In den Ausstellungssammlungen „Stadt­post Polen 1914–1918“ des 2023 verstorbenen Sammlers Manfred Schulze befanden sich viele Marken­ausgaben und postgeschichtliche Ra­ritäten. Von 300 auf 1000 Euro zog eine Germania-Postkarte ohne Aufdruck von Berlin-Charlottenburg nach Kalisch mit rotem Zensur-Stempel aus 1918. Die größte Polen-Rarität, die extrem seltene Zu­stellgebührmarke des „Freundes­kreises Otwock“ aus 1916, ließ sich nur zum Untergebot von 12 000 Euro verkaufen. Begehrt waren komplette Bo­gen oder Bogenteile von Stadtpost-Mar­ken. Ein Druckbogen zu 50 Werten der 3 K. Stadtwappen mit senkrechtem Balken­aufdruck (MiNr. 3) stieg von 2000 auf 3000 Euro, ein kompletter postfrischer Druckbogen der 10 K. Stadtwappen mit Balkenaufdruck von 1500 auf 2900 Eu­ro. Ein postfrischer Druckbogen der Mi­Nr. 5 spielte 2000 (1000) Euro ein. Eine markenlose Brief­vorderseite mit Ex­presszettel 1918 von Warschau nach Sosnowice sprang von 400 auf 2000 Euro. Mit 4300 (2000) Euro konnte ein Essay oder Probedruck der Stadtpost­marken MiNrn. 1 und 2 von Zawiercie seinen Ausruf mehr als verdoppeln. Ein Firmenumschlag mit Zawiercie MiNr. 2 I und Überdrucken­marken „Russisch-Po­len“ brachte mit 3800 (600) Euro ein Mehrfaches des Start­prei­ses.

Beim Sonderkatalog „Sammlung Chia­ra“ bestand ein reges Interesse an den Sammlungen, die nahezu restlos verkauft wurden.

Internet: www.auktionshaus-schlegel.de