56. Christoph-Gärtner-Auktion: Eine Sommerauktion mit vielen guten Steigerungen
Die Sommerauktion des Auktionshauses Christoph Gärtner, die vom 12. bis 16. Juni 2023 in Bietigheim-Bissingen stattfand, verzeichnete einige schöne Steigerungen in den verschiedenen Gebieten. Schwerpunkte der Auktion waren Asien, darunter insbesondere China, Japan und Portugiesisch-Indien, sowie Deutschland Einzellose, die vielfältigen Sammlungen aller Gebiete, Münzen und Banknoten. Die Banknoten- und Münzenauktion sowie die Gebiete Asien/China, Auslandspostämter/Kolonien/Besetzung und Nachlässe wurden online live durchgeführt.
Bayern im Fokus
Erstmals wurden die Banknoten als reine Online-Auktion ohne Saalbieter versteigert. Sehr gute Ergebnisse erzielten Banknoten aus Litauen und den Nebengebieten des Deutschen Reiches, wie zum Beispiel ein Fünf-Dollar-Schein der Deutsch-Asiatischen Bank. Die Umlaufnote mit einem Ausrufpreis von 12 000 Euro aus altem Familienbesitz mit Unterschriften und diversen handschriftlichen Buchungsvermerken erreichte einen Zuschlag von 17 000 Euro. Ebenfalls erwähnenswert ist eine 1000-Gulden-Banknote aus Danzig. Sie stieg von 2500 Euro auf 4400 Euro. Auch das Angebot an Münzen stieß auf großes Interesse. Hervorzuheben ist ein Taler aus Dresden von 1630, der zur Erinnerung an den 100. Jahrestag der Übergabe des Augsburger Bekenntnisses ausgegeben wurde. Er wurde mit 300 Euro ausgerufen und mit 500 Euro zugeschlagen.
Bei den online live versteigerten Einzellosen China/Asien erzielte ein postfrischer Teilsatz „Mao Gedichte“ von 1967 mit Ausruf 800 Euro einen Zuschlag von 2100 Euro und eine Einladung zum Maskenball im Club Concordia von 1907 als Ganzsache mit ovalem Drachen mit Ausruf 200 Euro einen Zuschlag von 2300 Euro. Aus dem großen Angebot Portugiesisch-Indien ragte ein mit 500 Euro ausgerufener Brief von 1872 mit einer Erstausgabe 10r. als waagerechtes schwarzes Paar und einer Marke British-India ½a. von Bombay nach Verna/Goa heraus.
Er erzielte den Zuschlag von 1050 Euro.
Im Bereich Auslandspostämter/Kolonien/Besetzungen ist der Zuschlag für zwei Marken der britischen Besetzung zu erwähnen. Sowohl eine grüne als auch eine rot/grün-schwarze Marke aus Deutsch- Ostafrika, jeweils mit Handstempelaufdruck G.R. MAFIA von 1915, fanden für 10 000 Euro einen neuen Besitzer. Erwähnenswert ist auch die unverausgabte Flugpostmarke aus Albanien von 1943. Sie erzielte bei einem Ausruf von 200 Euro einen Zuschlag von 2400 Euro.
Bei den Einzellosen Deutschland ist besonders der Bereich Bayern beachtenswert. So erzielte ein Brief von 1875 mit einem waagerechten 1-Kreuzer-3er-Streifen, der von Bayreuth nach Tirschenreuth lief, einen Zuschlag von 6600 Euro. Der Ausruf lag bei 300 Euro. Auch ein Briefstück aus dem Jahr 1875 mit einem 1-Kreuzer-8er-Block und Weilheimer Einkreisstempel erfreute sich großer Beliebtheit. Das Los erhielt viele Gebote und wurde mit 6200 Euro zugeschlagen. Weitere Bereiche der Deutschland-Einzellose waren ebenfalls sehr gefragt. Beispielsweise wurde ein Block der Olympischen Sommerspiele 1976 in Montreal mit 900 Euro ausgeschrieben, der Zuschlag für die Block-Abart betrug 2400 Euro. Eine ähnlich hohe Steigerung erreichte die MiNr. 39 z b auf Briefstück aus der Sowjetischen Zone Mecklenburg-Vorpommern (Foto oben). Sie wurde mit 800 Euro ausgerufen und erhielt einen Zuschlag von 2100 Euro.
Bei den Sammlungen zeigten z. B. Ägypten, Dänisch-Westindien und Japan überdurchschnittliche Verkaufsquoten – die „Dauerbrenner“ Indien und China nicht zu vergessen. In der Thematik-Sektion wurde das umfangreiche Angebot „Olympische Spiele“ dankbar angenommen, und auch in Europa sind die klassischen Länder wie Dänemark, Frankreich, Liechtenstein, Schweiz und Österreich zu erwähnen. Etliche Nachlässe zeigten hervorragende Steigerungen (7000 -> 22 500 Euro, 3000 -> 7800 Euro oder 1000 -> 5000 Euro). Eine unberührte Baden-Sammlung mit 135 Briefen steigerte sich auf 5400 Euro und eine Baden-Stempelsammlung von 2000 auf 6000 Euro.
Die nächste Christoph-Gärtner-Auktion findet vom 16. bis 20. Oktober 2023 statt. Mit der kommenden Oktober-Auktion wird auch die Reihe der Sonderkataloge „Weltraritäten“ fortgesetzt. Schon heute ist bekannt, dass unter anderem vier ungebrauchte Einheiten der ersten Briefmarke der Welt, der „Penny Black“, angeboten werden.
Internet: www.auktionen-gaertner.de