58. Christoph-Gärtner-Auktion: Erlesene Kostbarkeiten aus aller Welt
In seiner Frühjahrsauktion vom 19. bis 23. Februar 2024 offeriert Christoph Gärtner wieder einmal ein sehr breit gefächertes und nicht alltägliches Angebot an Münzen, Banknoten, Briefmarken, Briefen sowie Sammlungen, Posten und kompletten Nachlässen. Der Schwerpunkt liegt dieses Mal auf der Philatelie Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Angebote in den Sonderkatalogen „Germania“, „Privatpost des Deutschen Reiches“ sowie „Dünkirchen und Festung Lorient“ haben wir bereits in unserer Januar-Ausgabe (Seite 44) vorgestellt. Darüber hinaus gibt es noch einen 4. Sonderkatalog „Bayern – Auserlesene Marken und Belege der Kreuzerzeit“ sowie weitere hochkarätige Generalsammlungen Deutschland, die zur Auflösung kommen. Ausgefallene Altdeutschland-Briefe Die Versteigerung startet traditionell mit den Banknoten, Münzen und Medaillen, Orden sowie Ehrenzeichen. Zu den erwähnenswerten Stücken ab Altdeutschland gehören Seltenheiten wie ein Reichstaler 1620 aus Brandenburg-Ansbach, ein Dukat 1595 aus Königsberg im Herzogtum Ostpreußen oder eine achteckige Doppelte Talerkippe 1717 aus Dortmund. Aus dem Haus Habsburg stammt eine große, altvergoldete Medaille aus der Zeit von Ferdinand I (1521–1564) auf Christus als Wegweiser mit einer privaten Gravur aus dem Jahr 1644. Hinzu kommen einige Taler von den bekannten und begehrten Herrschern wie Ferdinand, Matthias, Leopold oder Joseph II. Vom Joseph II kann ein seltener Sovrano 1789 aus der Wiener Prägestätte präsentiert werden. Im Herinek-Katalog wird der Jahrgang 1789 A als sehr selten angegeben. Auch die Medaille 1854 von Konrad Lange auf die Vermählung Franz Josephs mit seiner Prinzessin Sissi in Silber freut sich auf einen neuen Besitzer. Beim Kaiserreich und der Weimarer Republik finden sich weitere interessante Münzen, wie z. B. die seltene 50 Rpf 1924 A (J. 318), die noch in vielen Sammlungen fehlt. Bei der BRD steht eine breite Auswahl der „ersten Fünf“ zur Verfügung. Bei den Medaillen kommt eine seltene „Sammlung Ludwigsburg“ unter den Hammer, die über 230 Exponate ab dem 18. Jahrhundert beinhaltet, darunter Seltenheiten und Unikate.
Fortgesetzt wird die Auktion nach der Mittagspause mit Banknoten aus aller Welt und Deutschland. Besonders erwähnenswert sind hier die selten angebotene 10-Rupees-Banknote aus Indien, eine 1-Franc-Note aus Französisch-Ozeanien, eine durchaus moderne, aber seltene Banknote über 500 Lari aus Georgien, eine seltene 25-Drachmai-Banknote 1918 mit SPECIMEN-Aufdruck, eine 1 Dinar aus dem Irak, eine 10-Pounds-Banknote aus Guernsey, 50 + 100 Litu 1928 SPECIMEN-Banknoten aus Litauen und viele weitere. Aus Deutschland können einige Musterscheine angeboten werden, so zum Beispiel 100 Billionen 1923 oder 20 und 50 Billionen 1924.
dem Bereich der Philatelie, der ab 20. Februar versteigert wird, seien einige seltene Altdeutschland-Briefe hervorgehoben:
Bayern, waagerechter 3er-Streifen der MiNr. 1, dabei zwei Werte mit Plattenfehlern, übergehend entwertet mit geschlossenem Mühlradstempel „264“, Halbkreisstempel „PFARRKIRCHEN 20/ 6“ beigesetzt, auf portorichtigem Brief nach Unter-Griesbach. Die seltene Mehrfachfrankatur geht mit 24 000 Euro an den Start.
Hannover, Faltbrief von Göttingen an Vorwerk in Valparaiso (Chile) via London und Panama, frankiert mit senkrechtem Randpaar 10 Gr. grünlicholiv mit Reihenzählern 3 und 4, 3 Gr. braun und 1 Gr. karmin als bezahlte („paid“) 24-Gr.-Frankatur. Der seltene, komplette Brief aus der Vorwerk-Korrespondenz nach Chile ist mit 5000 Euro angesetzt.
Helgoland, 2 S lilakarmin/dunkelgelblichgrün (1867–1872), waagerechtes Paar zusammen mit 1⁄2 S hellolivgrün/ karmin und 1 S karmin/gelblichgrün übergehend entwertet mit Rundstempel Type I auf Kuvert nach London. Der Ausruf beträgt 14 000 Euro.
Sachsen 1850, 3 Pf lebhaftrot, zweimal auf frankierter, portogerechter Leipziger Stadtpostbrief-Faltbriefhülle. Mit der MiNr. 1 frankierte Stadtpostbriefe sind selten, als Doppelfrankatur mit Marken aus unterscheidlichen Liniensystemen (bayerisches und sächsisches) ein Unikat (25 000 Euro).
Zu den ausländischen Spitzenstücken gehört ein gestempelter waagerechter 8er-Block der Österreich 9 Kreuzer hellblau von 1850 (Handpapier Type I).
Internet: www.auktionen-gaertner.de