61. Christoph-Gärtner-Auktion: China-Brief aus 1950 brachte fast den 30-fachen Ausruf!

Die 61. Versteigerung des Auktionshauses Christoph Gärtner vom 17. bis 21. Februar 2025 sorgte wieder für große Aufmerksamkeit im In- und Ausland. Besonders erfreulich lief es in den Bereichen Asien und China mit hohen Ergebnissen und bemerkenswerten Steigerungen. Die Österreichische Post in der Levante glänzte mit einer hervorragenden Verkaufsquote. In der Deutschland-Sektion brachte vor allem der online-live angebotene Bereich „Altdeutschland“ – speziell das Gebiet Oldenburg – beeindruckende Gebote. Den krönenden Abschluss bildeten die Sammlungen, die ebenfalls starke Resultate und großartige Steigerungen verzeichnen konnten.
Begehrte Asien-Briefe
Für einen hervorragenden Auftakt sorgten die Münzen und Banknoten. Die Münzen brachten beeindruckende Steigerungsstufen und eine gewohnt hohe Verkaufsquote. Erfreulicherweise setzte sich die hohe Versteigerungsquote bei den Banknoten fort.
Für bemerkenswerte Zuschläge im philatelistischen Einzellos-Teil sorgte zum Beispiel Österreich. Von 15 000 auf 18 000 Euro kletterte ein WIPA-Block 1933 aus 900er Fein-Gold mit einem Gesamtgewicht von 159,7 g. Die Nr. 249 der Auflage von 800 Barren kann sicherlich als Bereicherung einer großen Österreich-Sammlung angesehen werden. Für 8600 Euro inkl. Aufgeld wurde ein „Rosa Merkur“ mit zwei Teilabschlägen eines Datumsstempels von Brünn verkauft, ein sehr schönes Exemplar dieser diffizilen Marke. Aus einer in 51 Einzellose aufgeteilten Spezialsammlung der Österreichischen Post in der Levante konnten fast alle Lose verkauft werden. 11 500 (10 000) Euro brachte einer der schönsten von etwa zehn be- kannten Briefen mit der Portofreiheitsmarke „COMITÉ DE SECOURS AUX BLESSÉS VEVEY“ in rot auf Faltbrief nach Genf, nebengesetzt der Aufgabestempel „VEVEY 12.I.71 – 7“ und innen datiert „Comité de Vevey 12 Janvier 1871“. Ihren Ansatz von 3000 Euro mehr als vervierfachen konnte eine spektakuläre 88er-Frankatur einer thailändischen 1-Att.-Marke, 1895 von Bangkok nach London gelaufen. Geradezu „explodiert“ ist der Ansatz eines eingeschriebenen Nord-Ost-China-Briefes, der 1950 nach Fulda lief. Mit 150 Euro angesetzt, fiel der Hammer erst bei 4400 Euro! In 20 Positionen war eine Spezialsammlung der rhodesischen „Double Heads“ detailliert worden. Dabei kam ein Gesamtzuschlag von 17 780 Euro zustande.

Die Ergebnisse der Sammlungen standen dem kaum nach und setzten ebenfalls einige Glanzlichter. Eine in den Hauptnummern komplette und mit vielen Besonderheiten ergänzte Kollektion des Deutschen Reiches 1872–1932 postfrisch bzw. ungebraucht zog von 5000 auf 11 000 Euro. Eine vielfach prämierte Stempel- sammlung von Deutsch-Südwestafrika mit losen Marken, Briefstücken und Belegen, u. a. mit provisorischen R-Zetteln und handschriftlichen Entwertungen, konnte mit 15 500 Euro den Ausruf mehr als verdoppeln. 8800 (3000) Euro spielte die Ergänzungssammlung „Der Deutsche Feldpostdienst 1937– 1945“ von Hans Dahl (Teil 1) ein, die Afrika-Korps mit Palmenstempel, Französische Legion in postfrischen Originalbogen, Matrosen-Stempel, Besetzung Sudetenland, Inselpostbriefe, Funknachrichtenkarten Kanalinseln und Atlantikfestungen, SS-Post Finnland, Post an Feldpostnummern aus Übersee, Ostpreußen-Feldpost (acht gebrauchte Karten), acht gelaufene Spottkarten, Post der Jungmädchengruppen, Volkssturm, Manöverpost, Kurierpost, Radio-Kameradschaftsdienst, Minenräumung 1945 und Dienstgruppenpost enthielt. Ein Ausnahmeobjekt war eine sauber aufgezogene Spezialsammlung von rund 80 Portofreiheitsmarken für das Rote Kreuz, teils auf 20 Briefen bzw. Briefstücken ab den grünen „PAIX“-Vignetten bis hin zu den „GRATIS“-Vignetten (inkl. Kehrdrucken) und der Ausgabe für Neuchâtel von 1916 mit vielen Spitzen und Besonderheiten. Es wurde für 44 570 Euro inkl. Aufgeld verkauft. Von 5000 auf 15 500 Euro stieg eine außergewöhnliche Sammlung von postfrischen und gestempelten Briefmarken, Belegen, Postkarten und Ganzsachen von Frankreich aus dem Zeitraum 1849 bis 1944. Neben etlichen Besonderheiten wie Probedrucken und Abarten befanden sich darin auch zwei Ballon-Monté-Belege.
Internet: www.auktionen-gaertner.de