111. Gert-Müller-Auktion: Spitzenstücke der deutschen Klassik und Moderne
Vom 19. bis 21. August 2021 treffen sich Sammler und Händler im badischen Ettlingen zur 111. Gert-Müller-Auktion. Das 1951 im nahen Karlsruhe gegründete Auktionshaus begeht dieses Jahr sein 70-jähriges Jubiläum. Auch diesmal kommt ein umfangreiches und hochwertiges Angebot Sammlungen und Einzellose zur Versteigerung. Dabei richtet sich der Fokus auf ein Deutschland-Spezial-Angebot, in dem u. a. mehrere bedeutende Sammlungen zur Auflösung kommen.
Einmaliger 4er-Block von Württemberg
Mit einem Katalog „Deutschland Spezial“ kommt der zweite Teil der einmaligen Spezialsammlung mit Briefen der deutschen Lokalausgaben von Freudenstadt 1945/46 von Dr. Hans-Karl Penning, dem derzeitigen BPP-Verbandsprüfer dieses Gebietes, zum Verkauf. Diese Kollektion wurde seit den 1960er Jahren ausgebaut und beinhaltet zahlreiche Raritäten. Des Weiteren gelangt die Spezialsammlung „SBZ Handstempel“ von Wolfgang Moldenhauer zur Aufteilung. Sie umfasst Spitzenstücke aus dem Bezirk 38 und außerdem Sammlungen weiterer Bezirke. Außerdem kommen seltenste Abarten und Probedrucke der DDR, darunter Unikate, aus einer großen Spezialsammlung unter den Hammer. Ein Sensationsstück, das erstmalig in der 70-jährigen Firmengeschichte angeboten werden kann, sind alle drei Werte der Serie „10 Jahre Bodenreform“ vom 3. September 1955
als Probedrucke in schwärzlichviolett-ultramarin senkrecht zusammenhängend und mit waagerechtem Wasserzeichen 2XII. Im MICHEL-Deutschland-Spezial-Katalog sind nur Probedruck-Einzelwerte ohne Gummierung gelistet. Der Zusammendruck startet mit verhaltenen 5000 Euro. Daneben bieten auch Alliierte Besetzung und Bizone zahlreiche seltene Abarten und außergewöhnliche Frankaturen.
Das Einzellosangebot alle Welt enthält zahlreiche kleine und große Raritäten, dabei auch die Baden 7 Kreuzer hellblau von 1871 im vollständigen postfrischen Originalbogen. Highlight bei Württemberg ist ein einmaliger Brief von Heilbronn nach Stockholm mit einem 4er-Block der 9 Kreuzer der 1. Ausgabe. Der Brief wurde über Hamburg befördert mit rückseitigem Stempel des Königlich-Dänischen Oberpostamtes. Das Porto belief sich auf 27 Kreuzer. Offensichtlich hat sich jedoch der Postbeamte verrechnet, so dass dieser Brief statt eines 3er-Streifens einen sensationellen 4er-Block trägt. Neben wenigen bekannten losen 4er-Blocks ist es der einzige auf Brief. Er geht mit 20 000 Euro an den Start. Das Deutsche Reich lockt mit einer Germania-Serie 1902 in ungezähnten 4er-Blocks. Deutsche Besetzung Zara weist eine der größten Raritäten der deutschen Philatelie auf, die sehr seltene 25 Lire in perfekter postfrischer Erhaltung. Ihre Auflage beläuft sich auf nur 32 Stück, und dementsprechend ist das postfrische Exemplar in Top-Qualität mit 40 000 Euro angesetzt. Diese beiden Beispiele mögen einen abschließenden Vorgeschmack auf das hochwertige Deutschland-Angebot geben.
Ein weiterer Katalog beinhaltet zahlreiche gehaltvolle Partien Gold- und Silbermünzen sowie erlesene Schmuckstücke. Das Sammlungs- und Nachlassangebot Briefmarken ist wiederum sehr umfangreich. Dabei sind schöne Länder- und Spezialsammlungen, umfangreiche Großposten in bis zu 60 Kartons, Briefposten und vieles andere mehr. Hier gelangt auch der Bestand des Ladengeschäftes von Renate Schrepfer aus Tübingen zur Auflösung, die aus einer alteingesessenen Briefmarkenhandelsfamilie stammt. Bereits der Vater gründete ein Briefmarkengeschäft in München.
Die Sonderkataloge Deutschland Spezial, Münzen und Schmuck sowie der größte Teil des Sammlungsangebotes werden zusätzlich zur Saalauktion auch online versteigert.
Internet: www.gert-mueller-auktion.de