274.-283. Corinphila-Auktion: Raritäten und Rekorde sorgten für Begeisterung auf ganzer Linie
Vom 19. bis 26. November 2021 fand mit den Corinphila-Auktionen 274 bis 283 ein wahres Fest der Philatelie in Zürich statt. Das internationale Spitzenangebot des Schweizer Traditionshauses umfasste in zehn Auktionskatalogen eine herausragende Vielfalt mit über 7000 Auktionslosen, darunter zahlreiche Raritäten erster Klasse von der Schweiz bis Übersee. Der insbesondere seit der Corona-Pandemie spürbare Rückenwind für das Hobby Philatelie und die starke Nachfrage nach seltenen und hochwertigen Briefmarken und Briefen setzte sich beeindruckend fort. Das stellten zahlreiche Zuschläge aus allen Sammelgebieten eindrucksvoll unter Beweis. Dank der großartigen Beteiligung von Bietern aus aller Welt, die neben der „klassischen“ Auktionsteilnahme die Möglichkeit des „Online-Live-Bieten“ nutzten, waren im Züricher Auktionssaal spannende Bietergefechte an der Tagesordnung. Am Ende einer erfolgreichen Versteigerungswoche durfte sich das Team der Corinphila über zahlreiche Bestmarken und Spitzenzuschläge in allen Bereichen freuen.
Sammlung ERIVAN mit Spitzenzuschlägen
Zu den Höhepunkten der Auktionswoche gehörte zweifelsohne das Angebot 36 ausgewählter Pretiosen der Schweizer Klassik aus der Sammlung ERIVAN. Wie erwartet wurde mit dieser nunmehr dritten Schweiz-Auktion aus dem Nachlass des Unternehmers Erivan Haub die unvergleichliche Erfolgsgeschichte weiter fortgeschrieben. Gleich drei Lose glänzten mit sechsstelligen Zuschlägen, darunter als Spitzenstück der berühmte „Decan Schinz Brief“ mit einem Paar der Zürich 4 (siehe DBR 11/21, Seite 48), der für 270 000
(200 000) Franken zugeschlagen wurde. Ein senkrechtes – verkehrt geschnittenes – Paar der Doppelgenf auf Briefvorderseite verdoppelte seinen Startpreis von 100 000 Franken auf sensationelle 200 000 Franken Zuschlag. Der dritte Brief im Bunde präsentierte ein wunderschönes Paar der 2½ Rp. Poste Locale ohne Kreuzeinfassung und wurde ebenfalls verdoppelt auf 120 000 (60 000) Franken. Die Lose der Sammlung ERIVAN konnten sich insgesamt über bemerkenswerte Steigerungen, häufig um das Doppelte bis Dreifache ihres Startpreises, freuen.
Begehrte Philatelie von Europa bis Übersee
Dank der großen internationalen Nachfrage gab es auch im Bereich der weltweiten Philatelie und Postgeschichte zahlreiche spektakuläre Bieterwettkämpfe und Steigerungen um ein Vielfaches der Startpreise. Beispielhaft genannt sei die Sammlung Pietro Provera, die einen außergewöhnlichen Querschnitt der Sammelgebiete Italien, Frankreich, europäische Staaten, Großbritannien und Kolonien präsentierte. Gleiches galt für die Mehrzahl der diversen weiteren Sammlungen und Spitzenstücke, beispielsweise aus Süd- und Mittelamerika oder dem Britischen Commonwealth inklusive ehemaliger britischer Insel-Kolonien im Pazifik. Die weiteren Schwerpunkte, darunter diverse „exotischere“ Gebiete wie Kap der Guten Hoffnung, Ceylon, Malediven, Bushire, Brunei oder Rhodesien, sprachen ebenso zahlreiche Liebhaber an und stießen auf guten Zuspruch mit ihren Zusammenstellungen, die bereits im Vorfeld in Form von Sonderkatalogen oder Sonderteilen im Hauptkatalog zu bewundern waren.
Philatelistische Trends und Entwicklungen
„Der Rückenwind für Philatelie während der Corona-Krise hält weiter an“ brachte es Corinphila-Geschäftsführer Karl Louis nach der Auktion kurz und knapp auf den Punkt. Das Kaufinteresse, insbesondere im Bereich der klassischen Philatelie, ist ungebrochen hoch und Spitzenpreise für Ausgaben dieser Zeit keine Ausnahme. Dass im Bereich der „traditionellen“ Philatelie seit einigen Jahren eine starke Nachfrage nach wertvollen ungebrauchten Briefmarken besteht, bestätigte sich einmal mehr. Ein weiterer Trend, der sich bereits seit geraumer Zeit deutlich abzeichnet, ist das gestiegene Interesse an Briefen, die aufgrund ihrer Ästhetik herausragen. Stücke in einwandfreier Erhaltung, deren Marken und Stempel gerade und akkurat aufgebracht wurden und die zusätzlich mit einer sauberen Handschrift versehen sind, liegen hoch im Kurs der Sammler. Solche Liebhaber-Stücke, die höchsten Ansprüchen gerecht werden, erzielen aufgrund des großen Interesses von Käuferseite nicht selten Preise jenseits der Katalognotierungen.
Kurzfristige Wertentwicklung: Chile beeindruckt
Ein Beispiel für eine kurzfristige, positive Wertentwicklung in Zusammenhang mit der derzeit hohen Nachfrage lässt sich anhand des Sammelgebietes Chile aufzeigen. Im Jahr 2019 wurde die Sammlung Joseph Hackmey bei Corinphila angeboten und erfolgreich verkauft. Einer der Käufer hat nun seine Sammlung ebenfalls eingeliefert, und so kamen zehn Lose „ex Hackmey“ im Rahmen der aktuellen Versteigerung erneut zum Ausruf. Diese erzielten in weiten Teilen – lediglich drei Lose erlösten etwas weniger als vor zwei Jahren – Ergebnisse, die teils deutlich über den Preisen von 2019 lagen. Einem Gesamtzuschlag für die zehn Lose von 25 650 Franken im Jahr 2019 standen nun
37 800 Franken gegenüber. Dies entspricht einer beachtlichen Steigerung um knapp 50%.
„Online-Live-Bieten“ – ein unverzichtbarer Erfolgsgarant
An dieser Stelle sei auch nochmal auf die Beteiligung der Online-Bieter verwiesen, die erneut ein Garant für den Auktionserfolg bei höchster Verkaufsquote und höchsten Zuschlägen waren. Einlieferer, die den Verkauf ihrer Sammlung in Betracht ziehen, profitieren mit der Wahl eines Auktionshauses, das das enorme Nachfragepotential der weltweiten Online-Live-Bieter einschließt. Denn die aktuellen Zahlen belegen einmal mehr, dass die Begeisterung der Kunden und die Bereitschaft für Investitionen in hochwertige Philatelie kaum Grenzen kennt, sofern man als Auktionshaus die technischen Voraussetzun-
gen zur Teilnahme bietet.
Alle Ergebnisse der Auktion sind online unter www.corinphila.ch verfügbar.