55. Gärtner-Auktion: Großartige Bieterbeteiligung in allen Gebieten
Die 55. Christoph-Gärtner-Auktion fand vom 20. bis 24. Februar 2023 in Bietigheim-Bissingen statt. Über 10 000 Lose Banknoten, Münzen sowie vielfältige philatelistische Einzellose und Sammlungen wurden schriftlich, telefonisch, online und im Saal unter sehr hoher Beteiligung ersteigert. Außergewöhnlich hoch war auch die Zahl der Teilnehmer, die online live teilgenommen haben. Highlights der Versteigerung waren interessante Einzellose mit einem großen Anteil an Klassik aus aller Welt und außergewöhnlichen Sammlungen.
Begehrte Luftpost-Raritäten
Auf besonderes Interesse stieß die Online-live-Sonderauktion Zeppelinpost und Airmail. Die knapp 400 Lose, die in einem Sonderkatalog präsentiert wurden, konnten am Auktionstag fast vollständig verkauft werden. Eine hohe Steigerung erreichte beispielsweise ein Zeppelin-Einschreibebrief von Damaskus über Marseille und Friedrichshafen nach Curitiba in Brasilien. Er startete mit einem Ausruf von 500 Euro und erzielte einen Zuschlag von 4400 Euro. Einen weiteren Spitzenzuschlag brachte ein Briefstück mit einer schwarzen 60c-Neufundland-Marke, gestempelt „ST. JOHN’S, NFLD/MAY 20/10-AM./ 1927“. Diese Rarität der internationalen Luftpost steigerte sich von 3000 auf 5600 Euro. Weitere Einzelstücke aus der Sammlung Wolfgang Schneider, die bisher noch nicht angeboten wurden, werden in den nächsten Christoph-Gärtner-Auktionen unter den Hammer kommen.
Im Asien-Teil verbuchten einige Lose hohe Steigerungen. Erwähnenswert ist zum Beispiel ein komplett postfrischer Vierer-Satz von Katar-Portomarken aus 1967, der von 800 auf 3400 Euro davon zog, oder ein schöner Einschreibebrief von 1888 aus „MACAO MY 6 90“ nach Berlin mit Transitstempel Hongkong und Ankunftsstempel Berlin vom 8.6. 90 auf der Rückseite. Der Bereich Einzellose Übersee überzeugte mit frühen Ausgaben von Britisch-Guyana. Unter anderem brachte eine zinnoberrote 1c-Marke von 1853 einen Zuschlag von 620 Euro bei einem Ausruf von 300 Euro. Auch im Bereich der deutschen Einzellose gab es viele schöne klassische Stücke zu bebieten. So erzielte zum Beispiel ein „Schwarzer Einser“ aus 1849 mit einem ideal abgeschlagenen Mühlradstempel „33“ bei einem Ausruf von 1000 Euro einen Zuschlag von 1600 Euro oder ein „Sachsen Dreier“ auf Briefstück von 1850 bei einem Ausruf von 800 Euro einen Zuschlag von 3400 Euro.
Im Sammlungs-Teil ist besonders das Ergebnis für eine umfangreiche Ös-terreich-Spezialsammlung mit vielen Raritäten hervorzuheben. Die Kollektion stieg von 7500 auf 15 500 Euro. Ein China-Nachlass von 1898 bis 2012 mit Markenheftchen aus Hongkong und Macao kletterte von 4000 auf 11 000 Euro.
Am ersten Auktionstag wurden die Banknoten und Münzen versteigert. Hier waren vor allem Stücke aus dem Ostblock sehr gefragt. Zum Beispiel wurde ein Lot mit einer Serie von 17 Banknoten aus der Slowakischen Republik und der Slowakischen Nationalbank mit 1500 Euro zugeschlagen. Der Ausruf lag bei 250 Euro. Sehr beliebt war auch ein Zwei-Münzen-Set aus Bulgarien zur Erinnerung an die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU im März 1993. Das Los stieg von 500 Euro auf 1700 Euro.
Die nächste Christoph-Gärtner-Auktion ist die Sonderauktion auf der Briefmarken-Weltausstellung IBRA 2023 am 26. Mai ab 14 Uhr im Saal Ruhr (Messe Essen Osteingang).
Internet: www.auktionen-gaertner.de