Bieterkämpfe bei Heftchen und Bogen

Zwei der vier gezähnten SBZ-Herzstücke MiNrn. Hz 6-9, die bei Aix-Phila als Lot von 4000 auf 9400 Euro schossen.

Aachen Tolle, teilweise spektakuläre Ergeb­nisse konnte AIX-PHILA auf seiner 71. Auk­tion in Aachen vermelden. Besonders die mehr als 800 Positionen aus der „Mer­ca­tor“-Sammlung waren heiß umkämpft, was einige ausgesuchte Ergebnisse eindrucksvoll verdeutlichen: Germania-Heft­chen, Ausruf 2000/Zuschlag 5400 Euro; MHB-Teil Ger­mania und Ziffern gestempelt, Ausruf 1000/ Zuschlag 3400 Euro; Ober­schlesien Abstim­mung Herzstücke, Ausruf 500/Zuschlag 4200 Euro; Danzig Großer Innendienst auf Briefstücken, Ausruf 250/Zuschlag 6200 Euro; SBZ Ziffern gezähnte bzw. ungezähnte gestempelte Herzstücke, Ausruf jeweils 4000/Zuschlag 9400 Euro.

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei kompletten ungefalteten Bogen: Deutsches Reich Ba­yern-Dienstmarken 100 Sätze, Ausruf 700/ Zuschlag 3400 Euro; Berlin Stephan 50 Pf, Ausruf 1800/Zuschlag 4800 Euro; Bun­des­republik Verkehrsausstellung, Ausruf 1500/ Zuschlag 5200 Euro; Bundesrepublik Miller, Ausruf 50/Zuschlag 1350 Euro!

Das Titelstück des Kataloges, eine Marke zu 10 Lire aus der deutschen Besetzung in Mon­tenegro 1943, echt gestempelt kaum einmal auf dem Markt, schoss von 5000 auf
12 500 Euro. Ein ebenfalls gestempeltes Hochwasser-Blockpaar von der Saar kletterte von 1000 auf 2700 Euro und das sogenannte Hitlerprovisorium, die MiNr. 331 a des Deutschen Reiches, von 700 auf 1450 Euro. Beachtliche Resultate registrierte man auch bei der Auslandsphilatelie. Bei Öster­reich beispielsweise erzielte ein Aufdruck­provisorium zu 1 Pf aus 1945 2200 (1500) Euro oder ein qualitativ sogar eher mittel­mäßiger Satz aus der VR China, „Schau­spie­ler“ ungezähnt, bei einem Startpreis von 1500 sagenhafte 12 500 Euro!

Übrigens liegen Spezialsammlungen derzeit voll im Trend: Eine in mehr als 300 Ein­zelpositionen aufgeteilte Kollektion DDR-Druckvermerke bzw. -druckerzeichen erreich­te bei einem Gesamtausruf von 23 300 Euro nie erwartete 63 300 Euro. Auch Län­der­sammlungen waren gefragt. Wie schon das umfangreiche Einzellosangebot Danzig mit den entsprechenden Zuschlägen erahnen ließ, schossen die Preise auch hier in die Höhe. Zwei Spezialsammlungen mit Aus­ru­fen von 3000 bzw. 2000 Euro landeten bei 9200 bzw. 8800 Euro, eine weitere Kol­lek­tion Ganzsachen zog von 1500 auf 5800 Eu­ro, eine Sammlung Deutsches Reich konnte bei einem Ausruf von 2000 Euro mit 8000 Euro ihren Ausruf vervierfachen. Eine Kollektion Zweiter Weltkrieg sprang von 3000 auf 9800 Euro. Eine Spezialsammlung Österreich konnte zum selben Preis zu­ge­schlagen werden.
Zusammen mit einem kleinen, aber feinen Münzteil konnte AIX-PHILA auf seiner vier Tage dauernden Online-live-Auktion mehr als 90 % des Angebotes umsetzen, wobei der Gesamtausruf glatt verdoppelt wurde.

Internet: www.aixphila.de