Stempel des Monats Juni: 70 Jahre Volksaufstand in der DDR
Viele im Westen werden sich noch daran erinnern: Früher war der 17. Juni als „Tag der deutschen Einheit“ ein Feiertag in der „alten“ Bundesrepublik.
Am 17. Juni 1953 protestierten gut eine Million Menschen in Ost-Berlin und in der ganzen DDR friedlich gegen die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Sie äußerten ihre Unzufriedenheit über wachsende soziale Probleme, Bevormundung und Repression. Die SED-Führung war überfordert von den Demonstrationen, die Sowjetunion reagierte mit Härte: dem Ausnahmezustand. Mit massivem Einsatz von Militär, Volkspolizei und Staatssicherheit wurde der Aufstand des 17. Juni niedergeschlagen.
Bereits am 18. Juni 1953 meldete das Zentralorgan der SED, das „Neue Deutschland“, der Aufstand sei Ergebnis einer „faschistischen Provokation“. Die SED-Führung wusste, dass das nicht stimmte. Ohne das Eingreifen der Sowjetunion wäre das Regime unter Ulbricht zusammengebrochen. Bis zum Ende der DDR blieb der 17. Juni 1953 das Trauma der DDR-Machthaber. Der Deutsche Bundestag erklärte am 3. Juli 1953 den 17. Juni zum „Tag der deutschen Einheit“.
Der 17. Juni 1953 war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der deutschen Wiedervereinigung. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten kam es immer wieder zu Protesten und Aufständen gegen die von der Sowjetunion kontrollierten Machthaber. Im Jahr 1989 kumulierte die Situation. In Berlin wurde die Mauer am 9. November 1989 geöffnet, und die totalitären Systeme in Osteuropa brachen eines nach dem anderen zusammen. Am 3. Oktober 1990 wurden die beiden deutschen Staaten wiedervereinigt und zum neuen Feiertag der deutschen Einheit.
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