1. Krypto-Briefmarke nicht im Abonnement!
Bonn Insider wussten es schon seit dem Frühjahr: Am 2. November wird die Deutsche Post mit einigen Jahren Verzögerung auf den Zug mit den Krypto-Briefmarken aufspringen, die Österreich als erstes Land 2019 herausgab. Die 1. Krypto-Briefmarke mit der Inschrift „Deutschland“ ist ein Ableger der neuen Sonderpostwertzeichenserie „Historische Bauwerke in Deutschland: Brandenburger Tor“. Am 2. November 2023 erscheint ein nassklebender 160-Cent-Wert mit der Abbildung des Brandenburger Tores, das von einer KI gezeichnet wurde, allerdings ohne den sogenannten NFT (Non-Fungible Token). Er ist der ebenfalls am 2. November herauskommenden selbstklebenden Variante vorbehalten, die dadurch ein digitales Abbild in der Blockchain bekommt. Angeboten wird die 1. Krypto-Briefmarke einzeln in einem Booklet zum Preis von 9,90 Euro. Die Vorbestellung startete am 14. Oktober 2023, worauf wir rechtzeitig in unserer Online-Redaktion aufmerksam gemacht haben.
Mit der 1. Krypto-Briefmarke zielt die Deutsche Post auf eine neue Sammlerklientel ab, läuft aber Gefahr, die Stammkunden, die jede Neuheit automatisch geliefert bekommen oder sich in der Postfiliale besorgen, nachhaltig zu verärgern. Abgesehen von dem erhöhten Preis ist eine Bestellung nämlich nur online möglich unter deutsche post.de/kryptomarke. Eine Lieferung im Abonnement oder ein Verkauf in Postfilialen erfolgt nicht. Bei einer limitierten Auflage von 250 000 Stück ist ein schneller Ausverkauf absehbar. Dem österreichischen Beispiel folgend, wird die 1. Krypto-Briefmarke eine eigene Katalog-Hauptnummer im MICHEL (MiNr. 3801) erhalten; das Booklet wird nicht extra katalogisiert. Vielen Sammlern dürfte erst bei den Quartalslieferungen oder im Albumnachtrag auffallen, dass eine Marke fehlt. Und diese müssen sie dann zu wahrscheinlich überhöhten Preisen im Fachhandel nachkaufen. Einmal mehr hätte man sich etwas mehr Fingerspitzengefühl von den Verantwortlichen der Postphilatelie gewünscht!