Seltene Blockausgaben der Sowjetunion

Startet bei Auction Galleries mit 70 000 Euro: Block zur Allunions-Brief­mar­kenausstellung in Moskau 1932 mit zusätzlichem Aufdruck.

Hamburg Die 34. Versteigerung von Auction Galleries Hamburg (AGH) findet am 29. und 30. November 2024 ab 10 Uhr im Ham­burger Reichenhof statt und enthält dieses Mal einen exklusiven Sonderteil von 140 Losen aus einer großen Russland- bzw. So­wjetunion-Sammlung.

Die Versteigerung dieses Teils mit Online-Beteiligung über philasearch beginnt am Freitag, dem 29. November 2024, um 15 Uhr. Der Sammler hatte ein besonderes Au­genmerk auf die Allunions-Briefmarkenaus­stellungen 1932 in Moskau und 1933 in Leningrad gelegt. Das Ausnahmestück ist dabei ein Sonderdruck mit beiden Werten der Sonderausgabe im Viererblock auf Karton. Von den gedruckten 500 Stück wurden 25 Stück mit einem zusätzlichen zweizeiligen Text versehen „Bester Aktivist/All­- russische Gesellschaft für Philatelie“. Eines der 15 erhaltenen Exem­plare versteigert AGH für 70 000 Euro. Die ursprüngliche Auflage von 500 Stück ließ das Volks­kom­missariat für Kommunikation als Gabe für Teilnehmer und Gäste erstellen. Die Blocks wurden in sehr geringer Stück­zahl mit originaler Gum­mierung auch in das Ausland abgegeben. Hier­von bietet AGH zwei Stück für 7000 bzw. 7500 Euro an. Ein weiterer Alluni­ons­block ist mit zentrischem, rotem Ersttags­- ­stempel vom 5. Dezember 1932 versehen und damit von den erhaltenen vier Stück mit Erst­tagsstempeln vermutlich ein Unikat. Der Ausruf hierfür be­trägt 15 000 Euro. Ebenfalls nur in wenigen Exemplaren erhalten ist das Präsentationsheft des Volkskom­mis­sariats mit den drei Werten der Ausgabe, von AGH für 1500 Euro angeboten. Drei 35-Kopeken-Werte von der Vorankündigungs­pappe in anderen Farben als die endgültige Ausgabe sind ebenfalls in der Sammlung enthalten und werden in zwei Losen offeriert (1000 bzw. 2200 Euro).

Im Hauptteil der Auktion sind unter den rund 1400 Einzellosen auch seltene Brust­schild-Belege und -Einheiten zu finden. Eine Postpaketadresse nach Wien vereint z. B. eine Innendienstmarke zu 30 Groschen mit einem waagerechten Paar der 18 Kreuzer Kleiner Brustschild als seltene und hochwertige Währungsmischfrankatur (Ausruf 1400 Euro). Etwas schlichter, aber ebenso attraktiv ist eine seltene und gut erhaltene Ein­zelfrankatur der 2 Groschen Großer Brust­schild (MiNr. 24) auf Faltbrief für 1100 Euro Ausruf. Vom Letzttag der Verwendung dieser Ausgabe stammt die zweitgrößte Einheit der 1⁄3 Groschen Kleiner Brustschild, ein Sech­serblock mit sauberer Entwertung „EH­REN­BREITSTEIN/31 12 74“ für 700 Euro.

Die größte bekannte Einheit einer Ausgabe stellt ein Achterblock der ersten Überdruck­ausgabe von Löbau 1945 dar, mit kopfstehendem, blauviolettem Aufdruck und oh­ne Gummi, aber mit doppeltem Aufdruck bei den oberen beiden Werten. Bei einer Auf­lage von 100 Stück handelt es sich sehr wahrscheinlich ein Un­ikat (Ausruf 800 Euro). Als ungebraucht/postfrischer Zehnerblock wird die komplette Ausgabe der Pfennig-Ausgabe des Deutschen Reichs mit „SPECIMEN“-Aufdruck angeboten, jeweils mit Bo­genrand oder Eckrän­dern. Der Ausruf von 1500 Euro berücksichtigt nicht etwaige Plat­ten- oder Druckfehler.

Aus der Sammlung mit Wagner-Nothilfe-Frankaturen bei Auction Galleries Hamburg (Ausruf 3500 Euro).

Von Einheiten abgesehen ist der postgeschichtliche Bereich gerade bei der Deut­schen Schiffspost sowie den Auslandspost­ämtern und Kolonien gut bestückt, und für den Kolonialsammler sticht u. a. eine 1 Mark Kaiseryacht mit Aufdruck der englisch-französischen Besetzung von Togo her­vor (Aus­ruf 750 Euro). Sogar ein Autograph vom „Märchenkönig“ Ludwig II von Bayern aus dem Jahr 1866 ist für 1500 Euro bei dieser Auktion zu haben. Besonders interessant fan­den das Auktionshaus eine Sammlung in drei Bänden, die mit rund 230 Belegen eine Fülle unterschiedlicher Frankaturen des Wag­ner-Nothilfesatzes von 1933 darstellt und mit 3500 Euro zurückhaltend ausgerufen ist. Auch eine kleine Partie postfrischer Mar­kenheftchen von 1913–1960 mit u. a. dem Heftchen 10.1 B des Deutschen Reiches ist mit 1600 Euro sicher steigerungsfähig.

Internet: www.auction-galleries.de