Begehrter Brief aus dem Stettiner Zipfel
Berlin Gleich drei Belege aus dem sog. Stettiner Zipfel konnte die Firma Hadersbeck Auktionen auf ihrer 76. Versteigerung vom 15. bis 19. April 2024 anbieten. Das Gebiet fiel nach dem Zweiten Weltkrieg an Polen, die polnische Verwaltung übernahm es aber erst am 24. September 1946. Bis dahin arbeiteten deutsche Postämter im Notmodus. Mit 2200 (1000) Euro brachte ein eingeschriebener Zensurbrief mit Barfreimachung aus Kaseburg nach Göttingen den höchsten Zuschlag. Eine späte Postkarte aus Ziegenort vom 3. Juni 1946 mit Barfreimachung nach Berlin wechselte für 1900 (1600) Euro den Besitzer. 1250 (1000) Euro bot ein Interessent für den vermutlich frühesten Beleg aus dem Stettinger Zipfel, ein „Überroller“ aus Wollin vom 17. Mai 1945.
Auch andere Stücke aus der deutschen Philatelie waren begehrt. So stieg eine gestempelte 50-Pf-Dienstmarke des Deutschen Reiches (MiNr. D 177) von 250 auf 700 Euro. Die DDR MiNrn. 284/85 auf eingeschriebenem Ersttagsbrief waren einem Bieter 1850 (850) Euro wert. Ein geschnittenes Karl-Marx-Blockpaar, jeweils auf portogerechtem Einschreiben-Ortsbrief mit Zusatzfrankatur, sprang von 1500 auf 2700 Euro. Berlins Grünaufdruck auf Karte zur „Verkaufsmesse und Volksfest rund um den Kreuzberg“, mit entsprechendem Sonderstempel am Ersttag entwertet, ging für 2000 (1700) Euro in neue Hände.
Bei Übersee setzten die Freimarken MiNr. 6 sowie 14-18 von Australien in ungebrauchter Erhaltung mit 2200 (2000) Euro ein Zeichen. Sammlungen und Posten (meist aus Privathand) fanden wieder sehr guten Zuspruch und wurden teils enorm gesteigert, auch der Keller mit der Nachlassabteilung von etlichen Tonnen Material war fast ausgefegt.
Internet: www.hadersbeck-auktionen.com