Deutschsprachige Gebiete im Blickpunkt
Singen Die 108. Lenz-Auktion am 29. und 30. April 2022 sowie vom 2. bis 5. Mai umfasst über 11 000 Positionen. In den über 9500 Einzellosen, die vom 2. bis 5. Mai in einer Online-LIVE-Auktion versteigert werden, ist ab Übersee bis Deutschland der letzten Jahre alles zu finden. Die Sammlungen und Posten sowie der numismatische Teil kommen in einer Saal-Online-Auktion am 29. und 30. April unter den Hammer.
Die Einzellose beginnen mit den Übersee-Gebieten von ca. 140 Losen mit Hauptteil China und USA. Europa von Albanien bis Zypern folgt mit ca. 2600 Positionen. Hier sind die deutschsprachigen Länder wie Liechtenstein, Österreich (ca. 1150 Lose) und Schweiz (ca. 800 Positionen) am stärksten vertreten. Deutschland ab 1849 bis in die Neuzeit schließt sich mit über 7000 Positionen an. Die große Losanzahl spricht für die detaillierte Beschreibung in fast allen Ländern und Gebieten mit vielen Briefen und Belegen, beginnend ab der Vorphilazeit einschließlich Ortsstempeln/ Nummernstempeln und Verwendungen. Auch das Angebot an Standardmaterial ist für den Sammler hoch interessant und für eine gezielte Vervollständigung seiner Sammlung geeignet. Besonders hervorzuheben sind in dieser Auktion das große Angebot an Briefen und Stempeln, das Heimat- und Spezialsammler besonders anspricht, sowie Flugpost und Zeppelin-Belege aus aller Welt.
Einige Einzellose seien aus dem Angebot hervorgehoben. Die Schweiz enthält u. a. ein fehlerfreies Luxusstück der 5 C. Neuenburg auf Faltbrief von „Geneve 21.Janv. 52 10 1/2 M.” (2500 Euro) und zweimal 5 Rp. (MiNr. 13 II Azm) hellbraun, 1. Berner Druckperiode (SH-Nr. 22B1mm.a), auf weißem R-N-Faltbrief von Ufhusen nach Willisau. Altdeutschland, das allein über 3000 Lose aufweist, zeigt einen Bayern-Brief mit der 3 Kr. Blau (MiNr. 2 Platte II) im waagrechten 4er-Streifen, eine Marke mit Plattenfehler I „Doppelte Raute”. Jede Marke ist fast zentrisch mit dem Mühlradstempel „239” (Neu- Ulm) entwertet. Auch bei den Altdeutschland-Stempeln sind sehr schöne und seltene Entwertungen zu finden, so z. B. im Bereich Preußen die Stempel „1112” (Ottenstein) und „1389” (Sendenhorst). Bei Sachsen findet sich ein Schalterbogen der MiNr. 8 IIx, ½ Ngr. mit gemaschtem Papier, ungebraucht ohne Gummi in tadelloser Erhaltung. Wahrscheinlich ist es der einzige bekannte Originalbogen dieser Marke auf dem gemaschten Papier. Bei den Nummern-Stempeln von Sachsen findet sich die „205” mit beigesetztem Aufgabe-Zweikreisstempel „SCHWARZENBERG BAHNHOF 31/5 58” auf blauem Brief mit der MiNr. 9 I. Württemberg begeistert mit einem Brief mit der MiNr. 19 xb in außergewöhnlich tiefer Farbe als Einzelfrankatur auf etwas gereinigtem blauem Brief nach Sachsen (5000 Euro). Mehrere 18- und 70-Kr-Marken gestempelt lose und auf Briefstücken runden die Palette ab.
Das Deutsche Reich lockt mit Besonderheiten wie einem 4er-Block der MiNr. 28, bei dem die untere rechte Marke den Plattenfehler „Punkt unter E” aufweist. Beachtet werden sollte auch eine Doppelfrankatur 10 Pf (MiNr. 33 a) zusammen mit Frankreich MiNr. 35 auf Brief nach Nancy. Ein gutes Angebot an Zeppelin-, DO-X-, Flugpost- und Katapultpost-Belegen verdient ebenfalls Erwähnung, insgesamt über 300 Lose. In der modernen Deutschland-Philatelie fällt bei der Französischen Zone ein gutes Angebot der Standardausgaben mit Konstanz II mehrfach, allen Rot-Kreuz-Blocks gestempelt, vielen Frankaturen und Zensuren auf. Hervorzuheben sind Vorzugsdrucke/Ministerblocks der MiNrn. 1-13, Einzelabzüge der Pfennigwerte im Drei-Farben-Druck in den endgültigen Farben auf weißem, ungummiertem Kartonpapier sowie Einzelabzüge der Markwerte vom fertigen Stich im einfarbigen Stichtiefdruck in der endgültigen Farbe auf bräunlichem, ungummiertem Kartonpapier. Die Gebiete Berlin und Bundesrepublik sind mit vielen Standardausgaben, aber auch vielen Besonderheiten aller Art vertreten.
Unter den Sammlungen und Posten des Auslands, die am 29. April versteigert werden, stammen wie immer enorm viele Objekte aus privater Hand mit in der Regel günstigen Ausrufen. Dazu gehören Ländersammlungen aus aller Welt von 10 bis einigen 1000 Euro Ausruf sowie ganze Nachlässe. Hervorzuheben ist die Auflösung der Schweiz- Sammlungen von Hubert Schad, u. a. Pro-Juventute-Bildpostkarten Nr. 1-299 in neun Ordnern mit Dokumentationen.
Am Samstag, dem 30. April, folgen am Vormittag die Sammlungen und Posten von Deutschland, ähnlich strukturiert wie am Vortag. Am Nachmittag bilden ca. 700 Positionen aus dem Münzen- und Medaillenbereich den Abschluss. Hier finden sich wieder viele kleine und hochwertige Einzelstücke und Sammlungen aus aller Welt ab dem Altertum bis in die Neuzeit. Das große Angebot richtet sich nicht nur an Sammler verschiedener Epochen, sondern auch an Anleger in Silber und Gold. Hinzu kommen auch hier Posten und Sammlungen in Alben und Kartons aus Nachlässen.
Internet: www.briefmarken.com