EB-Teams aufgelöst: Post sucht neue Struktur!
Bonn Durch die Corona-Pandemie bedingt sind die Einsätze der Teams „Erlebnis: Briefmarken“ der Deutschen Post in den letzten 16 Monaten zusammengeschrumpft. Da den Kosten für die Mitarbeiter kaum noch Umsätze gegenüber standen, machten schon im letzten Jahr Gerüchte die Runde, die EB-Teams stünden vor der Auflösung. Für Außenstehende völlig überraschend kam nun zum 30. Juni 2021 tatsächlich das Aus für die noch bestehenden acht Teams mit insgesamt 16 Mitarbeitern. Bekannt wurde dies aber nicht durch eine Pressemitteilung der Deutschen Post, sondern durch Veranstalter bzw. Vereine, denen eine bereits zugesagte Teilnahme eines EB-Teams gestrichen wurde und die nun um den Absatz vorbereiteter Belege und „Briefmarken Individuell“ fürchteten.
Der Bund Deutscher Philatelisten (BDPh) intervenierte in einer Zoom-Konferenz mit Vertretern der Postphilatelie und richtete gleichzeitig ein Protestschreiben an Konzernchef Dr. Frank Appel, aus dem wir einige Kernaussagen zitieren: „Wir fordern deshalb im Namen unserer Mitglieder, Vereine und Landesverbände eine schnelle Rücknahme der Entscheidung, die EB-Teams aufzulösen. Sie sind ein ganz wichtiger Bestandteil der deutschen Philatelie. Sie stellen die Verbindung zwischen Post und den Sammlern dar und unterstützen alle Beteiligten bei der Förderung unseres Hobbys. Die aktive Beteiligung des Teams hat immer auch einen wichtigen Beitrag zum positiven Image der Philatelie und damit auch der Post in Deutschland geleistet. Somit profitiert selbstverständlich auch die Post. Die Sammler kaufen ihr jedes Jahr für einen sicher nicht geringen Betrag Marken und andere Produkte ab. Dies wird nach unserer festen Überzeugung künftig wegfallen, wenn die Pläne der Post so umgesetzt werden, wie wir befürchten. Die Vereine als gute Kunden werden völlig unnötig vor den Kopf gestoßen.“
Die Deutsche Post gab sich wortkarg. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich Ihnen nur mitteilen, dass es im dritten Quartal diesen Jahres rund um das Thema Erlebnis: Briefmarken Neuerungen geben wird“, teilte Pressesprecher Alexander Edenhofer am 21. Juni auf Anfrage der DBR-Redaktion mit. „Zukünftig wird der Bereich sich stärker auf die Repräsentation bei philatelistischen Veranstaltungen fokussieren. In Kürze werden wir eingehender über die Neuausrichtung informieren.“ Diese neue Struktur war bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht gefunden.
Die Postphilatelie, zu deren Abteilung die EB-Teams nicht gehörten, bemühte sich aber immerhin um kurzfristige Lösungen, um den Schaden für die Vereine zu begrenzen. So soll für Veranstaltungen in den nächsten Wochen ein Mitarbeiter abgestellt werden, der vor Ort den Sonderstempel abschlägt. Vereine können Briefmarken bei der Versandstelle in Weiden im Kommission bestellen und sie auf der Veranstaltung an Besucher und Sammler verkaufen. Da dies keine Dauerlösung sein kann, kann man nur hoffen, dass zeitnah eine gute Lösung für alle Beteiligten im Interesse Philatelie gefunden wird!