Einmaliger Bestand seltener philatelistischer Literatur
(wm-pcp) Mit 328 Literaturlosen, überwiegend aus den Jahren ab ca. 1890–2000, die ein Sammler seit den 1970ern sachkundig mit Blick auf Seltenheiten zusammengetragen hat, offeriert Harald Rauhut auf seiner 214. Auktion am 19. November 2022 in Mülheim an der Ruhr einen Bestand, wie ihn der deutsche Auktionsmarkt seit längerem nicht mehr gesehen hat. Schwerpunkte sind Auktionskataloge, dann aber besonders Monografien weltweit. Beeindruckend ist z. B. das umfangreiche Angebot von Burrus-Katalogen, bei denen auch die selteneren präsent sind. Natürlich fehlen auch die bekannten Highlights nicht, wie die der Amundsen-, Caspary-, Hind-, Shanahan-Versteigerungen. Selbst ein Original der raren 14 Ferrary-Auktionen von 1921–1925 in drei Bänden wartet mit einem Ausruf von 800 Euro auf. Komplette Sets (z. B. Kruschel Nr. 1-53, 1970-2008) sieht man auch nicht alle Tage, die Kataloge früher deutscher Versteigerungen ebenfalls nicht.
Bei den deutschen Monografien ist nahezu alles enthalten, was gut und teuer ist, nicht nur die vollständigen Handbuchreihen von Krötzsch, Lindenberg & Co. Bei Großbritannien glänzt Nissen mit „The Plating of the Penny Black 1840“ von 1922, aber auch John Wilsons Superwerk „The Royal Collection” von 1951, bei Schweiz das Luxuswerk „Die Schweizerischen Postmarken“ von Mirabeau/Reuterskiold von 1899. Brasilien lässt mit Napiers „The Stamps oft he First Issue of Brazil” von 1923 grüßen und last but not least gibt sich Tracey Woodwards Handbuch „The Postage Stamps of Japan” die Ehre, ein kostbares sehr seltenes opus magnum, für die philatelistische Literatur eine Weltrarität, die hier zu einem vergleichsweise günstigen Preis von 3.000 Euro angesetzt ist. Das Werk erzielte schon in früherer Zeit das Dreifache und mehr.
Ein komplettes Fournier-Facsimiles-Album zu einem Ansatz von 1.200 Euro ist fast ein Schnäppchen, wobei es sicherlich nicht dabei stehen bleibt. Das gilt vielleicht auch für das zweibändige Werk von Lindenberg/Dr. Kalckhoff „Die Ganzsachen-Sammlung der Gebrüder Petschek“, das nur in einer Auflage von 150 Exemplaren erschien und nie im Verkauf war.
Alles in allem bietet sich bei dieser Auktion Sammlern philatelistischer Literatur die seltene Gelegenheit zum Erwerb so mancher schöner Stücke, auf die man sonst wieder viele Jahre lang warten müsste. Den aktuellen Katalog finden Interessenten als pdf.-Download auf der Internet-Seite des Hauses (www.rauhut-auktion.de). Das Literatur-Angebot ist gleich zu Beginn, die Lose 1-328.