Hugo Simons Leben im Exil

Hugo Simon, der Begründer des Mustergutes in Seelow (den heutigen Simonschen Anlagen am Schweizerhaus Seelow), war nicht nur Ban­kier in der Weimarer Republik, er war Kunst- und Literaturmäzen, erklärter Pazifist, und er war politisch aktiv. Zudem war er Jude, und somit musste er Deutschland bereits 1933 verlassen. Über die Schweiz gelangte er nach Frankreich. Nach einem längeren Zwischen­auf­enthalt in Nizza bei der ältesten Tochter und ihrem Mann, dem Bildhauer Wolf De­me­ter, musste die Familie Simon vor der Ver­folgung der deutschen Wehrmacht erneut ih­- ren Aufenthaltsort verlassen. Mit gefälschten Pässen gelang ihnen eine abenteuerliche und gefährliche Flucht nach Spanien bis ins Exil nach Brasilien. Das Leben mit gefälschten Papieren unter völlig veränderten Umständen, isoliert von der Familie der Tochter und mit der ständigen Angst verraten zu werden, prägte die Zeit ab 1941.

Das Schicksal der Familie Simon nimmt der Heimatverein „Schweizerhaus Seelow“ e. V. in Ko­ope­ration mit den Gymnasiasten aus Seelow zum Anlass, einen Sonderstempel und einen Zudruck zu gestalten. Das favorisierte Motiv stammt von Pavlo Myshin. Beides wird am 16. Juni 2024 auf dem ehemaligen Landsitz in Seelow (Am Schweizerhaus 1-5) präsentiert. Das Event-Team der Deut­schen Post unterstützt die Aktion auch vor Ort. Der Urenkel Hugo Simons, Professor Dr. Rafael Cardoso, und ein Vertreter der brasilianischen Botschaft nehmen an der Veranstaltung, die von 14 bis 17 Uhr stattfindet, teil. Neben dem philatelistischen Höhepunkt findet auch eine Ge­sprächs­runde mit den Gästen statt. Weitere Infos unter www.heimatverein-seelow.de.

Stempel und Belegwünsche richten Sie bitte an: Heimatverein „Schweizerhaus Seelow“ e. V., z. Hd. Frau Mielitz, Am Schweizerhaus 1-5, 15306 Seelow, Telefon 03346/82 34, mielitz@outlook.com.