Kläglicher Auftritt!
Die 1. Internationale Briefmarken-Börse Ulm vom 27. bis 29. Oktober 2022 war ein voller Erfolg. Nach dem Ansturm am Eröffnungstag äußerten sich Aussteller und Besucher geradezu euphorisch. Heftig kritisiert wurde allerdings das Auftreten der Deutschen Post, das einem „Global Player“, so bezeichnet sich der Konzern selbst gerne, unwürdig war. Der einstige Großstand war von 300 auf gut 30 qm zusammengeschrumpft. Wie der äußere Eindruck präsentierte sich auch das Angebot. Zwar hatte die Post selbst drei Sonderstempel aufgelegt; dazu kamen zwei weitere, vom LV Südwest initiierte. Aber das Sortiment beschränkte sich lediglich auf Marken und andere philatelistische Produkte des laufenden Jahres. Selbst wer die ersten Werte der neuen Dauerserie „Welt der Briefe“ suchte, ging leer aus. „Aus“ ging auch die Ware am Nachmittag des ersten Messetages. Wenigstens konnte für die restlichen beiden Messetage noch Nachschub aus Weiden beschafft werden. Auch weitere, von früheren Messen her bekannte Dienstleistungen fehlten. Dazu gehörten die Briefkästen für die verschiedenen Sonderstempel, in die man vorbereitete Belege einwerfen konnte. Sonderleistungen wie Einschreiben? Fehlanzeige! So kann man bei Veranstaltungen außerhalb der Philatelie oder Großtauschtagen und kleinen Ausstellungen auftreten, aber nicht auf einer führenden Philateliemesse, die von Sammlern aus dem In- und Ausland frequentiert wurde. Ein klägliches Erscheinungsbild, mit dem die Deutsche Post sich selbst und der ganzen Branche schadet!
Jan Billion