Lange Arme im Postmuseum

Fröhliche Gesichter beim Verpacken der Stem­pel­belege.

(BPP) Im April 2024 konnte der Bund Phil­atelistischer Prüfer (BPP) das schätzungsweise 500 000 bis 600 000 Abschläge deutscher Poststempel umfassende Stempelar­chiv erwerben, das in der Museumsstiftung Post & Telekommunikation über Jahrzehnte zusammengetragen und von verschiedenen Lagerorten in ganz Deutschland nach Berlin gebracht worden war. Am 30. und 31. Ja­nuar 2025 halfen zwölf BPP-Mitglieder (und die Ehefrau des Vizepräsidenten) tatkräftig mit, diesen Schatz zu heben und für den Abtransport zu verpacken.

Am Ende des zweiten Arbeitstages waren fast 600 Kartons auf insgesamt zwölf Eu­ropaletten gestapelt, nach Gebieten und Inhalt beschriftet und im Computer erfasst. Der Projektleiter, Vorstandsmitglied Josef Bauer, war sichtlich erleichtert, dass die Aktion reibungslos über die Bühne ging: „Die Kollegen haben großartig und mit höchster Sorgfalt gearbeitet, es gab keinerlei Probleme. Darüber hinaus hatten alle größte Freude, einen ersten Einblick in diesen für das Prüfwesen einzigartigen Glücks­fall zu bekommen.“

Ein großes Dankeschön geht an den zuständigen Mitarbeiter in der Stiftung, Thomas Kahlbom, der an beiden Tagen jederzeit mit Rat und Unterstützung geholfen hat. Auch der Leiter der Stiftung, Dr. Veit Didczuneit, war ein interessierter Beobachter des Trei­bens in seinem Depot und stärkte das Team mit einem nachmittäglichen Kaffee, den alle dankbar genossen.

Der BPP hat damit den ersten Schritt auf der langen Reise hin zu einer kompletten Di­gitalisierung des Stempelbestandes ge­macht. „Wir werden jetzt sorgfältig überlegen, mit welchem Teilbereich wir die Digi­talisierung starten wollen. Mit Hilfe einer KI-basierten Individualsoftware hoffen wir, einen gangbaren und vor allem auch be­zahlbaren Weg zu finden, die Stempel zu scannen, auszulesen und so in einer Daten­bank unterzubringen, dass unsere Prüfer mü­helos alle sie interessierenden Stempel finden und für ihre Arbeit nutzen können“, so Präsident Christian Geigle bei seiner Abschlussansprache an die dann doch et­was müden Helfer.

Einig waren sich die Beteiligten in einem: Diese zwei gemeinsamen Tage haben Spaß gemacht. Auch wenn die Arme am Ende immer länger wurden!

Internet: www.bpp.de