Neue Richtpreise für frühes Deutsches Reich
Berlin Das Angebot der 28. Schlegel-Auktion vom 17. bis 20. Mai war wie immer sehr bunt gemischt und bot zahlreiche Highlights. Vier Tage lang schwang Auktionatorin Elisabetha Schlegel den Hammer, und es ging heiß her: Selbst die pandemiebedingten Einschränkungen minderten die Begeisterung der vielseitigst beteiligten Philatelisten (vor Ort, am Telefon oder am heimischen Computer) nicht.
Dabei hat die 28. Versteigerung in dem Bereich Anfangsjahre Deutsches Reich neue Maßstäbe gesetzt. Bei einigen Sorten wurden bisher noch nie erreichte Zuschläge erzielt. Mit dem Ergebnis von 33 000 Euro (Zuschlag zzgl. Provision) hat die postfrische 2 ½ Groschen (MiNr. 21 a) den bisher höchsten Preis einer Hauptnummer des Deutschen Reiches geschafft. Auch die postfrischen Ausgaben der MiNrn. 36 a, 38 a, 37 c und 39 I aa oder eine gestempelte Serie Germania mit fetter Inschrift wurden bei zu noch nie erreichten Preisen zugeschlagen.
Besonders ausgefallene Ausgaben wie z. B. die Sätze vom Deutschen Reich auf Briefstückchen mit dem Versandstellenstempel Berlin P.R.A. als auch ein Eckrandsatz der Berliner Bautenserie sowie ein Satz dieser Serie mit zentrischen Berlin-Stempeln und Originalgummi haben bei den Bietern besonderen Gefallen gefunden und für enorm hohe Zuschläge gesorgt.
Großes Interesse mit zum Teil hohen Steigerungen brachte der Sonderkatalog „Wulferi“. Die Auflösung einer der größten Sammlungen Bundesrepublik mit Belegen der Dauerserien „Posthorn“ und „Heuss“ hat schon am ersten Tag der Auktion bei vielen Losen große Steigerungen gebracht. Am höchsten stiegen die Preise bei den Losen 1235 (Paketkarte mit 4er-Block der 90 Pf Posthorn; Zuschlag 1250 Euro) und 1752 (Drucksache als Eilboten-Landzustellung mit Heuss-Mischfrankatur; Zuschlag: 1450 Euro), ein Zeugnis der Beliebtheit der Dauerserien. Auch wenn nicht alle Lose zugeschlagen werden konnten, wurde die von dem Sammler erwartete Verkaufssumme bereits um das Anderthalbfache übertroffen.
Sehr viel Interesse am Markt weckte auch der Sammlungsteil und sorgte für gute Profite und einige Überraschungen. Eine Sammlung „Deutsche Kolonien & Auslandspostämter“ brachte es auf einen Hammerpreis von 21 000 Euro, eine DR-Sammlung wechselte für 11 500 Euro sowie eine Württemberg-Sammlung für 5200 Euro den Besitzer.
Internet: www.auktionshaus-schlegel.de