Schwertlilien-Fälschung – Augen auf: Plumpe Fälschung der „Schwertlilie“
Ein Beitrag von Jan Billion
Nachdem es in letzter Zeit relativ ruhig war, ist nun innerhalb kurzer Zeit die zweite Fälschung einer Marke der aktuellen Dauerserie „Blumen“ aufgetaucht. Betroffen ist der Wert zu 145 Cent mit der Abbildung einer Schwertlilie (Bund MiNr. 2507). Im Gegensatz zu den anderen bisher bekannten Fälschungen postgültiger Bund-Marken, mit denen die Deutsche Post geschädigt werden soll, haben es die Filoutelisten diesmal auf die Briefmarkensammler abgesehen.
Phantasievolle Fälschung
Der abgebildete Bogen wurde von ei nem Kölner Auktionshaus dem Prüfbüro Schlegel vorgelegt, das wiederum die Bundesdruckerei um Stellungnahme bat. „Bei dem eingereichten scheinbaren Bogenteil vom Andruck handelt es sich um eine plumpe Fälschung zum Schaden der Sammler“, äußerte sich Hans Zerbel zu der vermeintlichen Rarität. „Das Papier ist nicht gummiert, die Wertziffer 145 ist verschoben, um den Eindruck zu erwecken, es handle sich um ein Bogenteil vom Andruck. Da auch der Rahmen um das Foto der Marke in derselben Sonderfarbe auf einer Platte liegt, passt entweder alles oder nichts – so ist es Unsinn. Die Marken sind nur senkrecht perforiert, was bei Schleifperforation undenkbar ist. Alle Karos, Farbmarkierungen usw. entstammen der Phantasie. Als wichtigstes Merkmal fehlt die Sicherheitsausstattung, obwohl die Fluoreszenz recht gut aussieht.“
Die Bundesdruckerei hat den Bogenteil an die Zentrale kriminaltechnische Untersuchungsstelle (ZUSt) der Post in Darmstadt zur weiteren Untersuchung geschickt. Ob noch weitere dieser „Andruckbogen“ in Umlauf sind, bleibt abzuwarten.
Wir danken Hans-Dieter Schlegel für Infos und Fotos!