Seltene Altdeutschland-Briefe

Seltene Altdeutschland-Briefe bei Lenz: Mehrfachfrankatur der Bergedorf MiNr. 1 a auf Brief mit beigesetztem Ortststempel (oben, 2500 Euro) und Mehrfachfrankatur der Hannover MiNr. 2 von Wolfenbüttel nach Hal­ber­stadt (unten, 1000 Euro).

Singen Die 113. Lenz-Auktion ist vom 8. bis 14. November 2024 an sechs Tagen mit über 9100 Losen angesetzt. Am 8. und 9. November beginnt sie als Saal-Live-Auktion mit den Briefmarken-Sammlungen, -Posten und -Lots sowie der gesamten Abteilung Numismatik/Münzen. Vom 11. bis 14. No­vember kommen die Briefmarken-Einzellose als Internet-Live-Auktion mit über 7000 Po­sitionen unter den Hammer.

Die Interessenten erwartet ein gewohnt brei­tes, weltweites Angebot mit sehr vielen Briefen und Belegen. Besonderer Schwer­punkt sind die deutschsprachigen Länder wie Schweiz, Österreich, Liechtenstein und natürlich Deutschland allgemein jeweils ab der Vorphilatelie bis in die Neuzeit.

Zu Beginn stehen über 1200 Positionen mit Sammlungen und Posten. Wie immer kommen in diesem Bereich enorm viele Objekte aus privater Hand bzw. aus Nachlässen di­rekt und teils unberührt mit in der Regel günstigen Ausrufen zum Verkauf. Hier finden sich Ländersammlungen aus aller Welt von hochwertig bis zu vielen kleinen Lots mit Ausrufen ab „Gebot“ (ab 10 Euro) sowie ganze Nachlässe. Am Samstag Nachmittag steht der Bereich Münzen und Medaillen mit über 700 Losen an. Enthalten sind wieder viele kleine und hochwertige Stücke aus aller Welt ab dem Altertum bis in die Neu­zeit. Hier finden nicht nur Sammler, sondern auch Anleger in Silber und Gold eine große Vielfalt besonders ab Altdeutschland über Kaiserreich und Weimar. Hinzu kommen auch hier Lots, Posten und komplette Nachlässe.

Im Philatelie-Bereich sind die überseeischen Gebiete Brasilien und USA gut vertreten.

Ebenfalls umfangreich mit Briefen und Be­legen, sehr detailliert und auch spezialisiert, zeigen sich die europäischen Sammelge­bie­te. Zu den Spitzenstücken gehören die Ita­lien-Sadinien MiNr. 1 ungebraucht mit At­test (Ausruf 450 Euro) sowie bei Liech­tenstein neben den MiNrn. 1-3 x postfrisch und dem Vaduz-Block die MiNrn. 40-42 U mit Bogenrand auf R-Brief von Vaduz (Attest Marxer, Ausruf 1000 Euro) und die MiNr. 52 A gestempelt mit seltener A-Zähnung (Ausruf 700 Euro).

Österreich begeistert mit einem enormen Angebot von fast 1400 Losen ab Vorphila und Stempeln sowie Marken und Belegen ab MiNr. 1. Hervorgehoben sei eine 25-Kreu­zer-Ganzsache mit 2 und 3 Kreuzer Zu­satzfrankatur als extrem seltener portogerechter Inlands-Express-R-Brief (Ausruf 600 Euro, lt. Ferchenbauer 6000 Euro bewertet). Neben schönen Marken und Belegen der Kreuzer-Zeit sind auch WIPA-Block, Dollfuss und Renner geschnitten enthalten. Weitere Gebiete wie Lombardei Venetien und Levante bilden den Abschluss.

Schweiz lockt mit über 500 Losen, beginnend mit den Kantonal-Marken wie 1845 Genf MiNrn. 3 und 4. Bei der Bundespost finden sich u. a. eine 5 C. Waad gestempelt und als MiNr. 2 b auf Brief (Ausruf 1500 Euro) sowie zweimal 5 C. Neuenburg mit schwarzer Rosette/Raute gestempelt (Ausruf 440/900 Euro). Auch die späteren Ausga­ben sind reichhaltig vertreten. Luftpost ist mit 60 Losen aus dem Zeitraum 1919 bis 1959 im Angebot.

Vatikan überzeugt mit allen besseren Aus­gaben einschließlich Provisorien. Für 500 Euro wird die extrem seltene Abart MiNr. 1752 U als Eckrandmarke aus dem einzigen bekannten ungezähnten 10-Bogen offeriert.

Altdeutschland ist mit über 1800 Losen mit seltenen Marken und Stempeln bestückt. Hervorzuheben sind die Gebiete Bergedorf, Braunschweig, Han­nover und Württem­berg mit vielen seltenen und besonderen Marken, Belegen und Stempeln, die teils seit vielen Jahrzehnten nicht auf dem Markt waren. Zu den Top­stü­cken bei Bergedorf zählen die MiNr. 1 a zweimal auf Brief mit Strichstempel und beigesetztem Orts­stem­pel (Ausruf 2500 Eu­ro), die MiNr. 2 auf Brief mit beigesetztem Ortsstempel (Ausruf 1000 Euro) sowie die MiNrn. 3 und 4 je auf Briefstücken in außergewöhnlich schönen Erhaltungen (Ausruf 700 bzw. 1000 Euro). Braunschweig zeigt sich mit über 50 Losen in teils außergewöhnlicher Qualität. Dabei ist auch zweimal MiNr. 2 vollrandig auf Brief mit blauem K2 „Wolfenbüttel 7/9“ nach Halberstadt (Ausruf 1000 Euro). Hannover enthält die MiNr. 8 als senkrechtem 4er-Streifen mit Teilbordüren-Rand und Stempel „Haselueren 26/6“ (Ausruf 400 Euro). Würt­temberg präsentiert sich mit MiNrn. 5 II und 1 c im waagrechten Paar auf portogerechtem Brief von Stuttgart nach London via Calais (Ausruf 1200 Euro) und der MiNr. 15 portogerecht auf Brief aus „Tübingen 7 NOV 1861“ nach Liegnitz (Ausruf 5500).

Das Deutsche Reich umfasst über 800 Lose ab Hufeisenstpempel und Brustschilde mit vielen Marken und Belegen, ergänzt um Zu­sammendrucke, Ganzsachen, Zensur und Propaganda.

Beachtet werden sollte auch das große An­gebot an Flugpost und Zeppelin-Belegen aus aller Welt mit einigen besonderen und seltenen Stücken (300 Lose).

Der Bereich Deutschland nach 1945 steht zunächst im Zeichen der Lokalausgaben mit dem letzten Teil der „Freudenstadt“-Samm­lung, die seit den letzten fast 50 Jahren in Sammlerhand gewesen ist. Er bietet über 90, meist Belege mit vielen Unikaten, Stem­peln und Besonderheiten – viele auch im Handbuch erwähnt und beschrieben. Bei der Bizone werden die Lose aus einer großen Bauten-Sammlung angeboten. Dabei sind sehr seltene Ausgaben und auch Uni­kate sowie Briefe mit sehr seltenen Ver­sand­arten, die viele Jahre nicht erhältlich waren. Insgesamt enthält Nachkriegsdeutschland über 2000, auf die einzelnen Gebiete verteilte Lose mit Marken und sehr detailliert mit vielen Marken und Belegen. I

nternet: www.briefmarken.com