Starker Altdeutschland-Teil

Düsseldorf Die Sommerauktion bei Felz­mann vom 2. bis 4. Juli 2020 vereint wieder in bewährter Manier beide Welten, ganz real im Auktionssaal und gleichzeitig als Li­ve-Auktion im Internet. Die langjährige Er­fahrung dieses kombinierten Angebots hat sich gerade in diesen Zeiten vielfach be­währt und ermöglicht einem breiten Publi­kum die öffentliche Teilnahme selbst dann, falls ein geregelter Saalbetrieb nicht mög­lich sein sollte. Das Felzmann-Team hat es trotz der erschwerten Bedingungen der vergangenen Monate geschafft, wieder einmal ein sehr interessantes Angebot mit zahl­rei­chen Spitzen-Stücken und gehalt­vollen Sammlungsauflösungen zusammenzutragen.

Literaturbekanntes Spitzenstück: Drucksachen-Adressschleife mit senkrech­tem Paar des „Sachsens Dreiers“ an den Politiker Alexander Graf von Au­ersperg (25 000 Euro).

Geprägt wird der Ka­talog insbesondere durch mehrere große Nach­lassbestände, die teils aufgelöst wurden, teils in Form bestens ausgebauter Samm­lun­gen angeboten werden. An erster Stelle zu nennen ist das Le­benswerk des passio­nierten Phil­atelis­ten Dr. Hermann-Sieg­fried Graf zu Münster (1925–2016), detailliert in rund 100 Positionen. Aufge­wach­sen auf dem Rittergut Königsfeld bei Roch­litz, trug er, aufbau­end auf die eigenen Adels-Korrespon­den­zen, ein beachtliches Ob­jekt von Altdeutschland über Deutsch­land bis zu verschiedenen europäischen Gebie­ten zusammen. Darunter sind etliche reiz­volle Stücke, die bisher noch nicht auf dem philatelistischen Markt zu haben waren.

Auch Hans Kleuker vertraute dem Düssel­dorfer Auktionshaus die Detaillierung seiner auf der NAPOSTA 2005 mit Gold prämier­ten Sammlung zur Postgeschichte Hildes­heims an. In 170 Losen wird die wechsel­volle Postgeschichte der Stadt Hildes­heim mit Belegen vom Botenwesen bis zum deut­schen Kaiserreich aufgelöst. Ein Blick in den Katalog lohnt sich in jedem Fall. Raritäten der Zeppelinpost wie ein Brief der Ägypten­fahrt 1931 mit Stempel SUEZ (Los 3082) oder der Polarfahrt 1931 „ohne Binde­strich“ (Los 3090) sind dabei. Unter Europa ste­chen Österreich mit halbierter 6 Kr (Los 3736) oder eine frühe rumänische Tele­gramm­quittung mit Negativstempel TOULT­CHA aus 1866 hervor (Los 3795).

Ein besonders schönes Exemplar der „Basler Taube“ mit Bogenrand (Los 3803) steht zum Verkauf, wie auch Bayerns seltene Misch­frankatur 3 Kreuzer blau mit 6 Kreuzer braun auf gut erhaltener Faltbriefhülle (Los 3845). Weitere schöne Stücke des insgesamt star­ken Altdeutschland-Teils sind Klassiker wie „Sachsen Dreier“ im senkrech­ten Paar (Los 4146) oder eine Dreifarben­frankatur auf schö­nem Kuvert (Los 4162).

Beim Deutschen Reich ist in wunderschöner Luxuserhaltung eine postfrische 1 ¼ Mark Germania in seltener Farbvariante zu haben (Los 4349), unter den Auslands-Postämtern und Kolonien Chinas Diagonalaufdruck 3 Pfennig Krone/Adler echt gestempelt, eine der seltensten Kolonialmarken in einwandfreier Erhaltung (Los 4628), ferner unter an­derem Kiautschous 2. Tsingtau-Aushilfs­aus­gabe auf hochattraktiver Ansichtskarte (Los 4732). Im Nachkriegs-Zeitraum sei stellver­tretend unter den Bezirkshandstempel­auf­drucken TAURA ohne Bezirksnummer auf frisch attestierter Paketkarte (Los 5246) ge­nannt.

Internet: www.felzmann.de