Stempel des Monats Januar: 25 Jahre Einführung des Euro als Buchgeld
Bonn/BDPh Der Traum einer gemeinsamen Währung ist viel älter, als man denkt. Ein gutes Beispiel ist die Lateinische Münzunion, die im Jahr 1865 von Frankreich, Belgien, Italien und der Schweiz gegründet wurde. Bis zu ihrem endgültigen Ende im Jahr 1926 traten unzählige Länder in ganz Europa, aber auch in Südamerika direkt oder indirekt der Münzunion bei. Mit dem Herausbilden einer politischen und wirtschaftlichen Gemeinschaft in Europa gewann auch die Idee einer gemeinsamen Währung an Bedeutung.
Die Idee einer einheitlichen europäischen Währung, die den Handel zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft erleichtern sollte, wurde erstmals 1970 ausformuliert und führte 1972 zur Gründung des europäischen Wechselkursverbundes. 1979 wurde das Europäische Währungssystem (EWS) eingerichtet. Es sollte Schwankungen der nationalen Währungen jenseits einer gewissen Bandbreite verhindern. Im Zuge der von Deutschland angestrebten Wiedervereinigung verknüpfte der damalige französische Staatspräsident François Mitterrand die Zustimmung Frankreichs zur Wiedervereinigung mit der Zustimmung des damaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl zur „Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion“, also mit der Einführung des Euros. Am 2. Mai 1998 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel endgültig, den Euro einzuführen. Die nächste Stufe wurde mit der Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 1. Juni 1998 und der endgültigen Festlegung der Wechselkurse der nationalen Währungen zum Euro zum 1. Januar 1999 erreicht. Ab dann waren die Wechselkurse (auch Währungsparitäten genannt) der teilnehmenden Länder unverrückbar festgelegt und der Euro als Buchgeld verbindlich. Endgültig eingeführt wurde der Euro dann zum Jahreswechsel 2000/2001. Damit endete die Existenz von zahlreichen nationalen Währungen.
Die Einführung des Euros ist gerade für Philatelisten und Postgeschichtler von besonderem Interesse, da es auf den Briefmarken zu einer Umstellung der Währung kam und während einer Übergangszeit in Deutschland Mischfrankaturen möglich waren.