Tolle Steigerungen für Besonderheiten
Berlin Auf den ersten Blick schien der Luftpostbrief aus Indien, der 1930 nach Deutschland lief, nichts Besonderes zu sein. Auf den zweiten Blick entpuppte sich die aufgeklebte indische Marke nicht als Freimarke, sondern als Propagandamarke mit der Inschrift „Boycott British Goods Non – Violence“. Kein Wunder, dass der interessante Beleg mit rückseitiger Frankatur auf der 75. Hadersbeck-Auktion von 50 auf 740 Euro davonzog. Ähnlich bemerkenswert war die Steigerung für einen frankierten iranischen Postschein aus 1922, der erst für 360 (20) Euro zugeschlagen wurde. Zwei Briefe nach Veracruz in Mexiko mit Pfennige-Mischfrankaturen des Deutschen Reiches stiegen auf 1250 (450) und 1850 (500) Euro. Ein seltenes gestempeltes Exemplar der MiNr. 315 AWb wurde für 2275 (2000) Euro mitgenommen. Begehrt waren ungezähnte bzw. gezähnte Fotoessays der Kopernikus-Ausgabe des Generalgouvernements. Zwei ungezähnte, eins davon spiegelverkehrt, stiegen auf 1200 (200) Euro, ein gezähntes von 150 auf 1150 Euro. Für ein herausragendes Ergebnis sorgte eine Bedarfs-Postkarte aus dem sog. Stettiner Zipfel vom 6. Juli 1945, die 4000 (2500) Euro erzielte. Eine postfrische linke untere Bogen der 1 DM „Pieck“ mit seltenem Druckerzeichen 4 (DDR MiNr. 253 bb DZ 4) konnte mit 1250 (500) Euro ihren Ansatz mehr als verdoppeln. Bemerkenswert waren auch 1050 (400) Euro für den DDR-Plattenfehler MiNr. 2030 I in postfrischer Erhaltung. Sammlungen und Posten erzielten teils ein Vielfaches des Ausrufes. Deutsche Gebiete nach 1945 sind leider inzwischen oft nur noch zu Niedrigpreisen zu verkaufen.
Internet: www.hadersbeck-auktionen.com