Vom „Luftbild zum True Orthophoto“
Das kommende Rundschreiben Nr. 170 der Briefmarken-Motivgruppe & Thematischen Arbeitsgemeinschaft Landkarten-Vermessung und Entdeckungsgeschichte der Erde erscheint im März 2024 und befasst sich mit der Photogrammetrie. Dr.-Ing. Eckhardt Seyfert, ein Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photogrammetrie, spannt den Bogen der Entwicklung von den Erkenntnissen der Antike (Aristoteles) bis in die heutige Zeit. Die Entwicklung der Lochkamera „camera obscura“ (von L. B. Alberti) wird ebenso gestreift wie die Raumbilder, die am Bo- den oder aus der Vogelperspektive (Jacopo da Empoli) entstanden sind. Die Leser werden anschließend mit den Berechnungen des elsässischen Philosophen und Mathematikers Johann Heinrich Lambert (1728–1777) zur „freyen Perspektive“, mathematischer Umkehrung der Perspektive, vertraut gemacht. Anschließend werden die Wegbereiter der modernen Fotografie wie die Engländer Thomas Wedgwood (1771–1805) und Humphry Davy (1778–1829) oder die Franzosen Joseph Nicéphore Niépce (1765–1833) und Louis Daguerre (1787–1851) vorgestellt.
Aimé Laussedat (1819–1907) ist derjenige, der 1850 den Gedanken wieder aufgriff, die Fotografie für Messzwecke zu nutzen. Er unternahm verschiedene Versuche im Gelände, die er im Ergebnis als „Métrophotographie“ bezeichnete. Seine Experimente kann man mit Fug und Recht als die Anfänge der Photogrammetrie betrachten.
In Preußen trat 1858 Albrecht Meydenbauer auf den Plan, die herkömmlichen, teils gefahrvollen Gebäudeaufnahmen mittels fotografischer Bilder zu ersetzen. Die entstandenen Bilder wurden in einem „Denkmälerarchiv“ gesammelt. Daraus entstand am 1. April 1885 die Gründung der „Königlich Preußischen Meßbildanstalt“ in Berlin als weltweit erste photogrammetrische Institution. Der lesenswerte Beitrag dokumentiert mit reichlich Briefmarken, Stempeln und Fotos auch die weitere technische Entwicklung bis hin zum „True Orthophoto“.
Das Rundschreiben der Briefmarken-Motivgruppe & Thematischen Arbeitsgemeinschaft Landkarten-Vermessung-Entdeckungsgeschichte der Erde erscheint dreimal im Jahr. Ein Probeexemplar kann für 10 Euro plus 1,60 Euro Versandkosten beim Vorsitzenden Klaus-Günter Tiede, Josef-Wiefels-Str. 2, 59063 Hamm, Landk.Verm. Entd@gmx.de, angefordert werden.
